X. Weltliche Lyrik.
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4. Heil dir, Wilhelm, deutscher Kaiser,
Edles Hohenzollernblut,
Unsrer Völker Hort und Weiser!
Halt dich Gott in treuer Hut!
Karl S im rock.
238. Kaiser Friedrich.
1. Die deutschen Sänger singen
Von deutscher Recken Art,
Von ihrer Schwerter Klingen,
Von mancher Heldenfahrt;
Von ihrer Kraft und Tugend,
Von ihrer Schönheit Glanz,
Wie sie des Volkes Jugend
Entflammt zum Waffentanz.
2. Doch von den Helden allen
So schön, so ritterlich,
Bleibt aller Wohlgefallen
Der Kaiser Friederich.
War ja der erste Ritter
Im jungen deutschen Reich,
Im Krieg ein Sturmgewitter,
Im Frieden sonnengleich.
3. Er war's, der unsere Jugend
Zu Kampf und Sieg geführt,
Mit jeder Rittertugend
An Leib und Seel' geziert.
Er hat mit holden Worten
Im Ernste wie im Scherz
Leutselig allerorten
Bezaubert jedes Herz.
4. Und hat, ein tapfrer Streiter,
Wie einst im blut'gen Feld,
Bewährt sich fest und heiter
Im Dulden auch als Held,
Ergriff die schwere Krone
Beherzt mit starker Hand
Und hielt am Kaiserthrone
Treu bis zum Tode stand.
5. Ob ihm ein kurzes Weilchen
Vergönnt war bis zur Gruft,
Vom Hauch der ersten Veilchen
Zum ersten Rosenduft,
Er streute edlen Samen
Und schrieb gar fest und rein
Den vielgeliebten Namen
Ins Buch der Kaiser ein.
6. Drum reicher als an Jahren
An jedem Heldentum,
Durft' er in Frieden fahren,
Umglänzt von seltnem Ruhm.
In seines Volks Geschichte
Fort leuchtet hehr und mild
In ew'ger Jugend Lichte
Sein schönes Siegfriedsbild.
Karl Gerok.
239. Neue östreichische llolksljijtime.
1. Gott erhalte, Gott beschütze
Unsern Kaiser, unser Land!
Mächtig durch des Glaubens Stütze
Führ' er uns mit weiser Hand!
Laßt uns seiner Väter Krone
Schirmen wider jeden Feind:
Innig bleibt mit Habsburgs Throne
Österreichs Geschick vereint.
2. Fromm und bieder, wahr und offen,
Laßt für Recht und Pflicht uns steh'n,
Laßt, wenn's gilt, mit frohem Hoffen
Mutvoll in den Kampf uns geh'n!
Eingedenk der Lorbeerreiser,
Die das Heer so oft sich wand, —
Gut und Blut für unsern Kaiser,
Gut und Blut fürs Vaterland!
3. Was des Bürgers Fleiß geschaffen,
Schütze treu des Kriegers Kraft;
Mit des Geistes heitern Waffen
Siege Kunst und Wissenschaft!
Segen sei dem Land beschieden,
Und sein Ruhm dem Segen gleich:
Gottes Sonne strahl' in Frieden
Auf ein glücklich Österreich!
4. Laßt uns fest zusammenhalten:
In der Eintracht liegt die Macht;
Mit vereinter Kräfte Walten
Wird das Schwerste leicht vollbracht.
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