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und Diensfleute feit zusammenhalten, auch wohl einmal mit harter
Band den Bolzen auf die Armbrust legen, wenn ein feindseliger
slachbar ihr Baus bedräufe; sie war ihrem Wirf Beschließerin, Arzt
und zuverlässiger Freund. Aber diese Che des Ritters, fein Baus-
5 wesen, feine Kinder, feine Familiengefühle, alles holde Behagen
der Beimat stand ganz außerhalb der idealen Welt, in der er
am liebsten lebte. Unter kaufenden erhaltener Rieder des höfi¬
schen Sanges ist kaum eins, das die Freuden einer glücklichen
Ehe, das Glück des Baufes feiert; endlos schweift Wunsch, Sehnen,
io Klage, Freude aus der slafur zu den Böfen der Edlen, bei den
stärkeren männern um die politischen und kirchlichen Wirren des
Randes. Ulan würde dem höfischen Sänger sehr unrecht tun,
wenn man ihm Empfindung für die beste Babe eines Rlenschen-
herzes abspräche, nicht das Gefühl fehlt, aber die Fähigkeit des
i5 kunftmäßigen Ausdrucks. Der Burgherr war nicht gerade ein
treuer, aber doch wahrscheinlich ein warmherziger Gaffe und liebe¬
voller Pater. Das war die Prosa feines Rebens. Und sie galt
ihm für gemein und kunstlos ....
Der höfische Frauendienif verlor seine Bedeutung in der
20 eisernen Zeit, die etwa feit 1220 über Deutschland kam. Doch
ganz verschwand er nicht aus den deutschen Burgen.
Bald auch hörten die Dienifmannen und Ritter auf, Uräger
der nationalen Poesie zu sein, aber der deutsche Gesang, der
bei ihnen begonnen, klang fort in den Stuben der Bürger, am
25 Studiertische der Mönche, auf den Kreuzwegen, wo fahrende Reute
hielten. Der unermeßliche Segen blieb der Ration, den Versen
folgte die deutsche Prosa; Urkunden, Rechtsbücher, Chroniken wurden
jetzt deutsch geschrieben, zwei Jahrhunderte nach dem Code Kaiser
Friedrichs des Zweiten wurde das erste Buch gedruckt.
30 Die ürumme1) gesplitterter Speere lagen in den ersten Jahr¬
zehnten des dreizehnten Jahrhunderts auf allen Spielplätzen großer
Edelhöfe, die Rlinnelieder Walthers fang der Bote, der auf der
Straße triff. Mit Speerkrachen und zierlichem Versklang endete die
erste Periode deutscher Geschichte. Es find dreizehnhundert Jahre
35 voll ungeheurer Wandlungen; Sturz des Römerreichs und germanische
Besiedelung Europas, Aneigung des Christentums und lateinische
J) mhd. trum, drum stn. Endstück, Splitter.
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