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d. Der Nutzen des Gewitters ist sehr beträchtlich. Ls spendet den pflanzen
erquickenden Regen und verleiht ihnen neues Wachstum. Ls kühlt die Luft ab
und reinigt (wascht) sie von Staub und schädlichen Dünsten. Daher atmen Men¬
schen und Tiere nach einem Gewitter neu auf. — wind- und Wasserhose.
412. Ver Blitzableiter wurde 1749 von dem Amerikaner Benj.
Franklin erfunden. Er besteht aus der hohen Auffang stanze und
der Ableitung. Die Auffangstange ist ein starker, an seiner Spitze
vergoldeter Eisenslab. der auf dem höchsten Punkte eines Gebäudes auf¬
gestellt wird. Die Ableitung besteht aus dünneren Eisenstäben oder aus
einem Seil von Eisen- oder Kupferdrähten. Sie ist am untern Ende
der Auffangstange befestigt, fuhrt über das Dach und an der Wand
abwärts in den feuchten Erdboden hinein, womöglich bis ins Grund-
wasser. Die Wirkung des Blitzableiters ist eine doppelte. Meist ent¬
ladet er langsam die über ihm stehende Wolke, indem die an seiner
Spitze ausströmende Erdelektrizität mit der E. der Wolke sich nach und
nach vereinigt, wodurch einer gefährlichen Anhäufung vorgebeugt wird.
Springt aber dennoch der Blitz über, so wird er unschädlich in die
feuchte Erde gelenkt. — „St. Elmsfeuer." vergl. Rb. 8 409b.
413. Das Nordlicht ist eine elektrisch'magnetische Naturerscheinung.
Es zeigt sein herrliches Farbenlicht des. häufig und prachtvoll in den
laugen Winternächten der Polargegenden und macht sie erträglicher, indem
es die Dunkelheit auf einige Zeit unterbricht und Abwechslung in die
Einförmigkeit dieser Zeit bringt. Es zeigt sich als leuchtender Bogen,
der strahlige, rote und gelbe Llchtbüschel nach oben aussendet. In kalten
Winternächten steigen diese Strahlen bisweilen so hoch, daß man auch in
unsern Gegenden noch einen „Nordschein" beobachten kann.—„südlicht."
B. Berührungselektrizität oder Galvanismus.
Nicht nur durch Reibung wird E. erzeugt; sie bildet sich auch, wenn
zwei verschiedene Körper miteinander in Berührung kommen, z. B. ein
Metall mit einer gesäuerten Flüssigkeit F, oder ein Metall mit einem andern
Metall re. Diese E. nennt man deshalb Berührungs¬
elektrizität. Dieselbe wurde 1789 von dem italieni¬
schen Arzt Galvani (galwäni) entdeckt und wird nach
ihm auch Galvanismus genannt, ui, 44.
414. Element; Batterie, a Taucht man in
ein Glasgefäß, das mit verdünnter Schwefelsäure*) ge¬
füllt ist, eine Kupfer- und eine Zinkplatte, so daß sich
beide nicht berühren, so ist das Kupfer an seinem her¬
vorragenden Ende positiv, das Zink negativ elektrisch.
Befestlgt man an den Enden der Metallplatten Kupfer¬
drähte und verbindet diese miteinander, so entsteht ein
elektrischer Strom, der blitzschnell durch den Draht vom Kupfer zum
Zink geht. Man nennt ihn den galvanischen Strom**) und die Vor¬
richtung selbst eine galvanische Kette oder ein galvanisches Element.
,
Galv. Element.
*, Etwa 1« Teile Wasser und 1 Teil Schwefelsäure. (Wasser zuerst!)
*♦) Man spricht gewöhnlich nur vom positiven Strom.