Full text: Physische und politische Erdkunde von Asien, Australien, Afrika, Die deutschen Kolonien (Teil 3)

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Himalaja bis zu südlichen Grenzgebirgen Sibiriens (Altai, 
Sajanisches, Jablonoi-Gebirge) andererseits. Es umfaßt das 
Hochland von Inner- oder Zentralasien (Tibet, Ostturkestan, die 
Dsungarei, die Mongolei) und das eigentliche China mit der 
Mandschurei. 
Das Hochland von Jnnerasien bildet den größeren Teil des 
Chinesischen Reiches. Ringsum erheben sich gewaltige Rand- 
gebirge. — Der Westrand wird durch das Pamirhochland gegeben. 
Dieses „Dach der Welt" (2mal so groß wie Schlesien) hat eine mittlere 
Höhe von etwa 4000 m. Der eigentlichen Hochfläche (fast recht- 
eckig) sind eine Anzahl Gebirgsrücken aufgesetzt, welche in die Region 
des ewigen Schnees hineinragen. Die höheren Teile des Plateaus 
sind pflanzenleer. Die übrigen Gebiete dieses öden, rauhen Hoch- 
landes werden nur zeitweise von nomadischen Kirgisen aus den 
benachbarten Gegenden bewohnt, welche hier während des Sommers 
ihre Herden weiden. Die Gegensätze zwischen Hitze und Kälte sind 
hier besonders groß, und furchtbare Schnee- und Staubstürme 
brausen über diese Hochfläche und bringen das Leben von Menschen 
und Tieren in Gefahr. Aber seit den ältesten Zeiten führen 
Handelsstraßen über das Pamirhochland. — Nach Südosten 
verläuft das Karakorumgebirge. (Siehe das!) Den Südrand bildet 
der Himalaja. (Siehe Vorderindien!) Die gebirgige Umwallung im 
Nordosten und Norden bieten Tienschan, Altai, Sajanisches 
und Jablonoigebirge. Der Tienschan ist ein stark vergletschertes, 
waldreiches Gebirge, dessen größte Erhebungen bis über 7 000 m 
emporsteigen. Das Altaigebirge birgt viele Erze. Von dem Gold- 
reichtum erhielt es seinen Namen. Das Sajanische Gebirge bildet 
einen Gebirgskamm, dessen Pässe schwer überschreitbar sind, und 
im Jablonoigebirge haben geringere Höhe (Weiden) und Erz- 
reichtum eine etwas dichtere Bevölkerung angelockt. Chingan- 
gebirge, Nordchinesisches Bergland und Jünling (siehe das eigent- 
liche China und die Mandschurei!) bieten den Ostrand dar. 
Der Kuenlun, dessen vielfach aus Urgestein bestehenden Gipfel 
eine mittlere Höhe von 6000 m erreichen, und seine Fortsetzungen 
Altyntag und Nanschan durchziehen das Hochland von Jnnerasien 
und teilen das ganze Gebiet in zwei ungleiche Teile, in das Hoch- 
land von Tibet im Süden und in das Hochland von Hanhai im 
nördlichen Teile. Ersteres hat eine mittlere Höhe von über 4000 m 
und nimmt nach Osten an Breite zu. Im südwestlichen Teile ver- 
läuft das Längstal des Indus. Der größte Teil der welligen, 
von einer Anzahl niedriger Höhenrücken durchzogenen Hochfläche 
trägt steppen- und wüstenhaften Charakter. Der Boden ist zumeist 
mit Steingeröll und Sand sowie zahlreichen Salzseen bedeckt. 
Besonders reich an derartigen Wasseransammlungen ist der Süd¬
	        
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