Full text: (Zweites und drittes Schuljahr) (Teil 1 für Kl. 8 u. 7)

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begibt sich auf sein stolzes Schiff „Hohenzollern". Er fährt dann über 
das Meer nach fernen Ländern, erfreut sich an dem Anblick der schönen 
Natur und erwidert die Besuche der fremden Fürsten. Oft begleitet 
ihn die Kaiserin auf diesen Reisen, wenn sie nicht vorzieht, mit ihren 
Bindern in einem ruhig und schön gelegenen Schloß im Gebirge zu 
weilen. 
233. Unseres Kaisers Geburtstag. 
Arno Fuchs. 
Der Geburtstag unseres Kaisers ist für alle Bürger des Landes 
ein Festtag. Wo Deutsche sind, wird dieser Tag feierlich begangen. 
Grosz und klein, jung und alt freut sich auf den 27. Januar, und gar 
zu gern möchte wohl ein jeder seine guten Wünsche dem geliebten 
Kaiser selbst sagen. Ganz besonders festlich aber verläuft dieser Tag in 
der Residenz des Kaisers, in Berlin. 
Frühmorgens bläst ein Trompeterchor einen Dankchoral von der 
Kuppel des Königlichen Schlosses; denn zuerst soll dem lieben Gott 
Dank dargebracht werden, daß er unseren Kaiser gesund in das neue 
Lebensjahr geführt hat. Dann marschiert eine Militärkapelle vom 
Schloßhofe über den Lustgarten, die Linden entlang, bis zum Branden¬ 
burger Tor und zurück und spielt dabei fröhliche Weisen und schneidige 
Märsche. Halb Berlin ist nun schon aus den Beinen und begleitet die 
Musik. Ist die Kapelle vom Wecken — so nennt man ihren Umzug 
— zurückgekehrt, dann läuten die Glocken; denn nun beginnt der Gottes¬ 
dienst in der Schloßkirche. Unsere Kaiserin, die Prinzen und die Prin¬ 
zessin und die Angehörigen des Kaisers haben unterdessen dem Ge¬ 
burtstagskinde ihre Glückwünsche dargebracht. Und nun will der Kaiser 
Gott danken für seinen Schutz und Segen, den er ihm in dem ver¬ 
flossenen Lebensjahre gespendet hat. Mit seiner Familie, seinen An¬ 
gehörigen und seinen Gästen betet er zu dem Allmächtigen, und mit 
ihm bitten zu gleicher Zeit viele tausend fromme Bürger, daß Gott 
ihn auch ferner gnädig beschütze. Zu derselben Zeit haben sich in allen 
Schulen die Schüler und Schülerinnen versammelt und feiern Kaisers 
Geburtstag. Rach dem Gottesdienste begibt sich der Kaiser mit seinem 
Gefolge in den Weißen Saal, und hier empfängt er nun die Glück¬ 
wünsche seiner Minister und Beamten, seiner hohen Offiziere, der 
Männer, die das ganze Volk nach Berlin gesandt hat, damit sie mit 
den Ministern beraten sollen, und der Gesandten fremder Völker. Und
	        
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