fullscreen: Historisch-politisches ABC-Buch

Arbeitskammern — Aristokratie. 
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Arbeitekammern, nach Art der 
bereits bestehenden Handels-, Hand¬ 
werks- und Landwirtschaftsk. (f. d.), 
werden bes. von den Arbeitern an¬ 
gestrebt; noch gehen die Meinungen 
darüber auseinander, ob sie nur 
aus Arbeitern oder aus Arbeitern 
und Arbeitgebern bestehen sollen. 
Arbeitsteilung, technische, die 
Verteilung der zur Herstellung einer 
Ware erforderlichen Arbeitsverrich¬ 
tungen an verschiedene Arbeiter. 
Man spricht auch von einer be¬ 
ruflichen A. (Besorgung der für 
die menschliche Gesellschaft not¬ 
wendigen Arbeiten durch verschie¬ 
dene Berufe, deren man gegen¬ 
wärtig 500 zählt) und einer 
wissenschaftlichen A. (Pflege ! 
der verschiedenen Zweige der Wissen¬ 
schaften durch besondere Fachge¬ 
lehrte). Die A. nimmt mit der 
steigenden Kultur immer mehr zu. 
Archäologie (griech. archaios 
— alt), Altertumskunde, die wissen¬ 
schaftliche Erforschung der früheren 
Zustände eines Volkes aus den 
vorhandenen Überresten, wie alten 
Bau- und Kunstwerken, Geräten, 
Münzen u. dergl. Vgl. Alter¬ 
tümer. 
Archäologische Institute, wissen¬ 
schaftliche Anstalten zur Erforschung 
des Altertums. Solche unterhält 
das Deutsche Reich in Rom und 
in Athen. Das Institut in Rom 
steht mit der deutschen Botschaft 
auf der Stelle des alten Jupiter- 
rempels auf dem Kapitol. 
Archiv, griech. archeion, lat. 
archi(y)urn, eig. Regierungsge¬ 
bäude, Rathaus (griech. arche — 
Regierung), bezeichnet 1. den Auf¬ 
bewahrungsort, *2. die Sammlung 
schriftlicher Urkunden, die dort ge¬ 
borgen werden. Archivar, Ver¬ 
walter eines Archivs. 
Areopag, im alten Athen der 
Fluch- oder Sühnehügel der Göttin 
Athene (oder: Areshügel?), fobann 
der hier tagende höchste Gerichts¬ 
hof, der über die schwersten Ver¬ 
brechen (Mord, Brandstiftung) 
richtete und in älterer Zeit bis 
auf Perikles auch politische und 
polizeiliche Befugnisse hatte: Ein¬ 
spruch gegen Beschlüsse des Rates 
und der Volksversammlung, Ober¬ 
aufsicht über die Sitten; vgl. die 
römische Zensur. Der europäi¬ 
sche A. — Europäisches Konzert 
(f. Konzert) oder — Haager Schieds¬ 
gericht (s. Friedensbewegung). 
Aristokraten, moderne Bezeich¬ 
nung der Mitglieder einer aristo¬ 
kratischen Regierung oder der An¬ 
hänger der meist konservativen 
Adelspartei in den altgrichischen 
Staaten, bei den Alten „die We¬ 
nigen" (s. Aristokratie) genannt, 
sodann allgemein die Adligen (s. 
Adel). Während der französischen 
Revolution bezeichnete Aristokrat im 
Munde des Volkes den Gegensatz 
zu Sanskulotte (f. d.), überhaupt 
den Feind der neuen Ordnung und 
daher den Ausbund aller Schlechtig¬ 
keit. Vgl. Staatsform. 
Aristokratie, griech., Herrschaft 
der Besten, Adelsherrschaft, Be¬ 
zeichnung für die Regierung einer 
Minderheit oder Oligarchie (griech. 
oligoi — wenige), d. H. in der 
Regel der Reichen (vgl. Pluto - 
kratie). Zhr Grundgedanke ist die 
Sonderung der Stände bis zur 
völligen Abschließung und mit ver¬ 
schiedenem Recht; vgl. z. B. die
	        
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