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106. Rätsel.
Ein Glöcklein ist mir wohlbekannt,
Im Lenz klingt's leis' durchs ganze Land;
Aus Silber scheint es dir gegossen,
Doch ist es anderm Reich
Mit einem Klöpfel ist's versehn,
Doch höret niemand sein Getön';
Auch ist's auf keinem Turm gehangen,
Du siehst es nur im Grase prangen.
107. Der Kampf des Winters mit dem Sommer.
S. So komm heraus ins Freie zu mir!
So komm doch, o Winker! Ich tanze mit dir.
Ich mag nicht tanzen, ich geh' nicht hinaus;
Viel lieber ist mir der Ofen zu Haus.
O sieh doch, wie alles hüpfet und springt!
O hör, wie draußen die Nachtigall singt!
Laß springen und singen nur immerzu:
Ich lieg' im Bette und pflege der ß
So jag' ich dich fort von Hof und Haus
in i dich weit in i nn
Und bin ich dann ein vertriebener Mann,
So steig ich die Alpen da droben hinan.
Auch droben, da wirst du nicht sicher sein,
Ich schicke dir nach den Sonnenschein.
Und willst du nicht Frieden halten mit mir,
So komm ich gar zeitig herab zu dir.
Und kommst du, so nehm' ich zum Aufenthalt
Die Büsche und Sträucher iim grünen Wald.
So komm' ich mit Reif und mit Schnee und mit Eis
Und mache den grünen Wald dir weiß.
So kriech ich mit meinen Blümelein
Tief unter das Gras in die Erde hinein.
So deck' ich mit weißem Laken dich gn
Dann hab' ich vor dir doch endlich Ruh'.
Dann ruf' ich die Sonne mit ihrem Schein,
Die jagt dich dann fort in die Welt hinein.
W. Und jagt sie mich fort, was mach' ich mir draus?
Sie jagt mich doch nie aus der Welt hinaus
So neckten sich Winter und Sommer fürwahr,
So necken sie sich noch jegliches Jahr
Und necken sich fort bis in Ewigkeit;
Denn ewig ist Winter und Sommerszeit.
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Hoffmann von Fallersleben