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vor: beck, bürg, berg, bruch, brügge, dorf, feld, Hagen, en (aus
hem = Heimstätte, Herdstelle), sen (aus hausen = zu deu Häusern),
hos, hop, holz, Horst (niedriges Gestrüpp, besonders die abgeholzte
Stelle im Walde), Hude, ing oder ingen (die Zugehörigkeit aus-
drückend), städt, Wöhren (Worth — Wurt, Hofstätte). Zu den Grund-
Wörtern treten oft Bestimmungswörter. Sie bezeichnen die Lage
des Ortes (Gelldorf — Dorf an der Gehle), die eigentümliche Be¬
schaffenheit des Bodens (Wiedenbrügge — Bruch mit Weiden),
die Art der Anlage (Vornhagen — Hagenkolonie mit Föhrenein¬
fassung — Vare, Vore) und häufig auch den Gründer oder ersten
Ansiedler (Probsthagen — nach der Würde des Stifters benannt,
des Magdeburger Dompropstes Bruno; Volksdorf — Trupp eiues
Folkhard, d. i. Volkshüter).
Unlere Ortsnamen. Achum: Acheim 1244, Achen, Achchem 1257,
Achem 1339, 1348, Achim 1540. — Ahnsen: Adenhusen 1256, 1273, 1381. —
Altenhagen (©. 61): Oldenhagen 1247, Antiqua Indago 1258, 1303. — Alt¬
seggebruch: Sekbroke 1409, Secbroke 1452. Seggebruch ist erst durch Zu-
legung zu zwei verschiedenen Kirchspielen in Alt- (zu Obernkirchen) und Neu-
seggebruch (zu Vehlen) geteilt worden. — Arensburg: Vielleicht spätere Bez. sür die
nahe Steuburg (s. u. Steinbergen, auch S. 118). — Arensburger Papiermühle
(S. 117). — Baum (©. 135). — Beeke: Ansiedelung von Arbeitsleuten des
Klosters Obernkirchen. Bouenbeke 1257. Bei der Beeke 1616. — Berenbusch
(S. 287). — Bergdorf: Barechtorpe 1170, um 1250 Barchtorpe. — Berghol
bei Bad Rehburg, Försterei. — Bergkirchen (©. 39): Berkerken u. Berkkerken
um 1180. — Blankhammer (©. 118). — Blyinghausen: Blidinghusen 1225,
Blydinge 1359. — Borstlerbrink bei Lahde, Försterei. — Brandenburg:
Wahrscheinlich schon im 15. Jahrh. von d^t Schaumburgern angelegt. Der
Name wird auf einen Brand von Mnnnichhusen bezogen, von dem es zuerst be-
wohnt war. Das Amtsverzeichnis von Stadthagen 1619/20 bemerkt: Ein Welt-
liches sächsisches Lehen, früher von denen V. Mnnnichhusen bewohnt, durch deren
unordentliches Leben aber es dahin geraten, daß sie es nicht länger erhalten
können und also der Obrister Otto Plato von Heluersten damit wieder belehnet
worden. Da es aber itzo dem WolEdlen Gestrengen und Besten Dietrich vom
Brinke Fürst Holstein Schaumburgischer Landdroste umb eine Summa gelts eine
Zeit der Jahre versetzet. — Brands hos bei Wendthagen, Jagdschloß und
Försterei. — Bruch hos: Broke, Mirabilisbrock 1281, noch 1486 hof tom Broke
voer dem Greuenalueshagen genannt (©. 82). „Kanzler Weihe hat zwar den
Bruchhof zum adeligen Sitze zu bebauen angefangen, aber nicht vollführet
iAmtsverz. v. Stadth.)". — Brummershop: 1566, hieß 1575 Hof zum Sael. •—
Buch holz: Bocholte 1487. Darin Hof Nr. 1 mit dem alten Namen Henk¬
husen. — Bückeburg lS. 120). — Cammer: Vielleicht früher zu Päping¬
hausen gerechnet. Lämmern 1616. Alte Dorfteile: „Im Walde" (vor die Bäume
gebawet), „Im Walde u. vor den Sandwegen", „Kohlholl" mit den Stätten 7,
18, 19, 20—24 (um 1726). — Deinsen: Deynhusen 1320. — Echtorf:
Echthorpe 1250. — Ehlen Elmet, Elmede = Fläche mit Ulmen. — Eilsen:
Eildissun 1033, Eildassen 1189, Eylezhusen 1277, Eilssen 1511. Darin heißt
das Gehöft Nr. 3 alt Rottfeld. Roduelde 1379, Rotuelde 1381,1398, Rottuelde 1457.
— Enzen; Ennenzenhusen um 1165, Enetesen 1332, Enstzen 1410. —
Evesen: Eruessen, Hennessen zw. 1185 und 1206, Eruessen 1338, Eiuerssen irrt
16. Jahrh., Eversen 1616. — Fasaueuhof bei Bückeburg, herrschaftliches Gut. —
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