Full text: [Bd. 5 = Kl. 5, 6. Schulj, [Schülerband]] (Bd. 5 = Kl. 5, 6. Schulj, [Schülerband])

4. Er steht im Schiff am zweiten.Morgen, 
die Lüfte wehen lind und warm. 
„O Periander, eitle Sorgen! 
Vergiß sie nun in meinem Arm! 
Wir wollen mit Geschenken 
die Götter reich bedenken 
und jubeln in der Gäste Schwarm." 
5. Es bleiben Wind und See gewogen, 
auch nicht ein fernes Wölkchen graut. 
Er hat nicht allzuviel den Wogen, 
den Menschen allzuviel vertraut. 
Er hört die Schiffer flüstern, 
nach seinen Schätzen lüstern; 
doch bald umringen sie ihn laut. 
6. „Du darfst,-Arion, nicht mehr leben! 
Begehrst du auf dem Land ein Grab, 
so mußt du hier den Tod dir geben; 
sonst wirf dich in das Meer hinab." — 
„„So wollt ihr mich verderben? 
Ihr mögt mein Gold erwerben, 
ich kaufe gern mein Blut euch ab."" 
7. „Nein, nein, wir lassen dich nicht wandern, 
du wärst ein zu gefährlich Haupt. 
Wo blieben wir vor Periandern, 
verrietst du, daß wir dich beraubt? 
Uns kann dein Gold nicht frommen, 
wenn, wieder heimzukommen, 
uns ninnnermehr die Furcht erlaubt." — 
8. „„Gewährt mir denn noch eine Bitte — 
gilt, mich zu retten, kein Vertrag — 
daß ich nach Zitherspieler-Sitte, 
wie ich gelebet, sterben mag. 
Wenn ich mein Lied gesungen, 
die Saiten ausgeklungen, 
dann fahre hin des Lebens Tag!"" 
9. Die Bitte kann sie nicht beschämen, 
sie denken nur an den Gewinn; 
doch solchen Sänger zu vernehmen, 
das reizet ihren wilden Sinn. 
„„Und wollt ihr ruhig lauschen, 
laßt mich die Kleider tauschen. 
Im Schmuck nur reißt Apoll mich hin."" -
	        
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