&&&&&&&&&&&&&&»&&&& Empor die Herzen I
III.
Streb’ in Gott dein Sein zu
schlichten,
Werde ganz, so wirst du stark:
All dein Handeln, Denken, Dichten
QuelV aus einem Lebensmark.
IV.
Niemals magst du reinsten Mutes
Schönes bilden, Gutes tun,
Wenn dir Schönes nicht und
Gutes
Auf demselben Grunde ruhn.
E. Oeibel.
willst Welt und Menschen recht verstehn,
Mußt du ins eig'ne Herz dir sehn;
willst du dich selbst recht kennen lernen,
Mußt du dich aus dir selbst entfernen! ^drich Badenstedt.
V.
Höre, was der Volksmund spricht:
Wer die Wahrheit liebt, der muß
Schon sein Pferd am Zügel haben.
Wer die Wahrheit denkt, der muß
Schon den Fuß im Bügel haben.
73. Aphorismen.
1. Viele Leute glauben, wenn sie einen Fehler erst eingestanden
haben, brauchen sie ihn nicht mehr abzulegen.
2. Wir sollen immer verzeihen, dem Reuigen um seinetwillen,
dem Reuelosen um unseretwillen.
3. Geniere dich vor dir selbst! — Das ist der Anfang aller Vor¬
züglichkeit.
4. Bewunderung der Tugend ist Talent zur Tugend.
5. Sei deines Willens Herr und deines Gewissens Knecht!
6. Es gibt eine schöne Form der Verstellung: die Selbstüber-
' windung, — und eine schöne Form des Egoismus: die Liebe.
7. Es hat noch niemand etwas Ordentliches geleistet, der nicht
etwas Ausserordentliches leisten wollte. Maria von Ebner.EaChenbach.
74. Selbsterziehung.
Des Vaters Wort, des Meisters Müh' und Fleiß,
Beispiel und Rute trägt nicht immer Frucht;
' Nimmst du dich selber nicht in scharfe Zucht,
Du bleibst ein wildes, ungezognes Reis.
Friedrich Wilhelm Weber.
Wer die Wahrheit spricht, der muß
Statt der Arme Flügel haben.
Und doch singet Mirza-Schaffy:
Wer da lügt, muß Prügel haben.
Friedrich Badenstedt.
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