Full text: Lesebuch für ländliche Fortbildungsschulen sowie für landwirtschaftliche Winter- und Ackerbauschulen

Von der Scholle, die wir bebauen. 
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Zustand ũber. Bei dieser Verwandlung lässt es aber alle gelösten 
Bestandteile hinter sich zurück. Wenn nun der Wasserdampf dort 
oben in den Wolken abgekühlt wird, verwandelt er sich wieder 
in flũssiges Wasser und kommt als Regen oder als Schnee herab 
auf den Boden. Beide, Regen und Schnee, sind aber weiches 
Wasser. Und wenn wir uns aus hartem Wasser weiches her- 
stellen wollen, müssen wir es zwingen, dieselben Umwandlungen 
durechzumachen. Welche nämlich? Und das können wir auch. 
Wofũr mũssen wir dabei nur sorgen? Und wie ist das möglich? 
Das destillierte Wasser ist vollständig reines Wasser. 
Es enthãàlt keine fremden mineralischen Bestandteile, ist also auch 
das eigentlich weiche Wasser. 
Bei 40 C hat das Wasser seine grösste Schwere oder 
Dichtigkeit, wie man auch sagt. Das Gewicht eines Kubik- 
centimeters Wasser (eines Wasserwũrfels von 1 cm sSeitenlänge) 
beträgt bei 490 Cgenau 18. Und nach diesem Mass und nach 
diesem Gewicht besfimmt man das Eigengewicht sämtlicher übrigen 
Kõrper, sie mögen heissen, wie sie wollen und leichter oder schwerer 
sein als Wasser. Sowohl bei der Erwärmung über 40, als auch 
bei einer Abkũhlung darunter wird das Wasser leichter; es dehnt 
sich aus. Bei O gefriert es. Eis hat ein geringeres Eigengewicht 
als Wasser. Das kann man bei ELisgängen sofort erkennen. Das 
Eis schwimmt auf dem Wasser. Es ist farblos, vollkommen durch- 
sichtig und glasglänzendd. Der Schnee zeigt deutliche Krystal- 
lisation. Er bildet zierliche, sechseckige Tafeln. Die treten meist 
zu zierlichen Krystallgruppen, den Schneesternen, zusammen. 
So verschiedenartig auch ihr Bau ist, immer zeigen sie denselben 
Bauplan. 
Wasser giebt es viel auf der Erde. Mehr als drei Vierteile 
ihrer Oberfläche sind vom Meere bedeckt. Und Ströme und 
Seeen und Sümpfe finden sich in den verschiedensten Welt-— 
teilen und Ländern in grosser Zahl. Unsere schnellsten Dampfer 
gebrauchen Monate an Zeit um die grossen Ozeane in ihrer 
ganzen Ausdehnung zu durchfurchen. Aber auch in seinem 
Innern birgt der Erdkörper sehr bedeutende Wassermassen. In 
den Quellen treten sie zum Teil zu Tage. Beim Bohren von 
Brunnen ist man noch in der Tiefe von 1350 Meter auf grolse 
unterirdische Wasserbecken gestossen. Das ganze LErdreich ist 
mit Wasser durcehfeuchtet. In den Poren der Gesteine findet 
es sich als Gebirgsfeuehtigkeit, als Grundwasser in 
wasserführenden Schichten der Ländereien. Auch viele Mine— 
ralien sind wasserhaltig. Ungeheure Wassermengen sind droben 
im Luftozean angesammelt. Riesige Eisberge schwimmen in den
	        
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