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L. Vom Ackerbau.
es geschmack- und geruchlos und vollkommen durchsichtig. Viel-
fach ist es aber verunreinigt durch Stoffe, die nicht darin gelöst
sind, sondern darin schweben GSchmutz einer Pfütze). Von
diesen Stoffen lässt es sich durch Seihen oder FViltrièren, wie
der Chemiker sagt, trennen. Gewöhnlich hält es auch, dank seiner
auflõsenden Kraft, Mineralien in Lösung, und nicht nur leieht
lösliche. Im Wasser aufgelõste Stoffe können dureh Ausseihen
Filtrieren) nieht von ihm getrennt werden. So bleibt Salzwasser
nach dem Durchseihen immer noch Salzwasser und Zucker wasser
— Zuekerwasser. Um die gelõsten Bestandtheile aus dem Wasser
abzuscheiden, muss man es verkochen. Wenn man es vollständig
verkochen lässt oder — wie man sagt — bis zur Trockne ein-
dampft, so hinterlässt es als Rückstand die Mineralien, welche
in ihm gelöst waren. Aber auch Gase, Luft, nimmt das Wasser
auf, wie wir an jedem Glase Trinkwasser sehen können. Es übt
sozusagen eine Anziehung auf die Luft, auf Gase, aus, wenn
es mit ihnen in Berũhrung tritt: es hält sie fest. So enthãlt es
gewisse Mengen Sauerstoff, und die Fische, die im Wasser leben,
nehmen ihn durch ihre Kiemen daraus auf. Auch Kohlensãäure
Lommt in jedem Wasser in grösserer oder geringerer Menge vor.
Die Kohlensaure unterstützt das Wasser in seiner Auflösungs-
arbeit. Durch einen grossen Gehalt an aufgelösten mineralischen
* zeichnen sich die Mineralwässer aus, die ja danach
jhren Namen haben. Säuerlinge sind reich an Kohlensäure.
Manche Mineralwässer kommen heiss aus dem Boden.
NMoach seinem Ursprunge unterscheidet man das Wasser in
Quellwasser, Brunnenwasser, Flusswasser, Seewasser, Nineral-
wasser und Niederschlagswasser; zu dem letzteren gehören das
Regen- und das Schneewasser. Das Wasser der Quellen, die
ineralwasser, das Brunnenwasser und das Meer wasser sind
das Wasser der Flüsse und Seeen dagegen ist weich, und vor allem
ist es das Niederschlagswasser. Das geht aueh natürlich zu. Die
Heimat des Niederschlagswassers ist die Atmosphãàre; die luftigen
Regionen der Wolken sind es, wo von einer Berũührung mit
erdigen Bestandteilen keine Rede sein kann. Allerdings — was
ieh dort oben in den Wolken an Wasser findet, das stammt
unten von der Erde und zum allergrössten Teile aus dem Meere,
und das Meerwasser ist ja bekanntlich eines der härtesten Wasser.
Aber was schadet es? Davon kann man ihm, wenn es dort
oben ist, nichts anmerken, und wenn es von dort herunterkommt
auf die Erde, aueh nicht. Aber wie kommt es denn hinauf in
die Regionen der Wolken? Wir wissen es ja, durch Verdunstung.
Bei jeder Temperatur geht das Wasser nämlich in dampfförmigen