Von der Scholle, die wir bebauen
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ist's auch, als ob der Fluch aus dem Paradiese: „Dornen und Disteln
soll der Acker Dir tragen“ für ihn ganz besonders gesprochen wäre.
Studiere drum Deine Scholle, Junge, wenn Du 'mal ans Wirt—
schaften kommst.
Die Scholle nährt den Mann,
der sie zwingen kann.
Wie es mit dem Boden hier herum in der Gemarlung aussieht,
das wollen wir in diesem Frühjahr, will's Gott, zusammen heraus—
bringen, Du und ich. So viel Zeit werden wir, denk ich, neben unsrer
Arbeit wohl finden.
Und dann merke:
Von alter Sitte laß nicht ab,
bis man Dich legt ins kühle Grab!
Doch nimm das Neue allerwegen,
bringt's Deiner Arbeit wahren Segen.
Dr. Krausbauer u. a.
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Der Landmann baut umsonst das Land,
wenn Gottes milde Vaterhand
nicht seine Arbeit segnet.
I. Von der Scholle, die wir bebauen.
MWer das held will riohtiq bauen,
mußp dauf seinen Boden schauen.
Gpruch.)
115. Die Hauptbestandteile der Ackererde.
1. Die Ackererde ist, wie Du siehst, ein Gemenge von gröberen
Gesteinsmassen, Kiesel- und Wackelsteinen, und ganz feiner, staubfeiner
Masse. Die ist in trockenem Zustande pulverig, im nassen schlammig
und läßt sich von den gröberen Bestandteilen durch Sieben oder
Schlämmen trennen. Man hat sie Feinerde genannt, diese pulverige
Masse, und sie ist der wichtigste Bestandteil des Bodens, die eigentlich
„fruchtbare“ Masse. Sie setzt sich aus brennbaren und nicht ver—
brennlichen Stoffen zusammen, und es ist klar, daß die nicht brenn—
baren Bestandteile der Feinerde von Gesteinen, von Mineralien,
herstammen; sie sind also, wie man sagt, mineralischer Natur.
Die brennbaren aber sinds nicht, sondern sie stammen zumeist von
Pflanzen her, von Stengel-, Laͤub und Wurzelwerk, das im Boden
vermodert, oder auch von Tieren. Und man faßt sie unter dem Namen
„Humus“ zusammen.
2. Nun unterscheiden die Leute Sand-⸗, Ton-, Lehm- und
Kalkboden. Also müssen Sand, Ton, Lehm und Kalk die haupt—
sächlichsten mineralischen Bestandteile sein, die in der Ackererde
vorkommen.
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