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56. Von der Krankenpflege.
Tod herbeiführt oder unheilbare Herzfehler nach sich zieht. Um den
schädlichen Folgen einer allenfallsigen Erkältung vorzubeugen, rufe man
so bald als möglich eine starke Schweißabsonderung hervor durch reich⸗
liches Trinken von heißem Wasser oder Thee, und zwar dadurch, daß
man sich in das warme Bett begibt.
Einen wichtigen Teil der Lehre von der Reinlichkeit und Hautpflege
bildet die Behandlung der Haare und Zähne. Erstere haben ihren
Sitz in der Haut; darum ist es zu ihrer Erhaltung vor allem nötig,
daß die Kopfhaut öfters recht tüchtig gereinigt werde durch Waschen mit
warmem Seifenwasser, durch derbes Abkämmen oder AWbürsten. Die
Haare selbst müssen ebenfalls durch öfteres Auswaschen, Bürsten und
Durchkämmen mit einem feinen Staubkamme stets rein gehalten werden.
Die Haare sind ferner, wenn die Talgdrüsen des Haarbodens nicht die
gehörige Menge Fett zum Einsalben der Haare liefern, von Zeit zu Zeit
einzuölen.
Alles, was die Ernährung des Haares durch den Haarkeim stört,
wie Kälte, zu festes Binden der Haare, zu häufiges Abschneiden, Blut—
armut und schlechte Ernährung der Kopfhaut, zieht Ergrauen und Aus⸗
fallen der Haare nach sich. Nur so lange der Haarkeim und das Haar—
säckchen noch gesund sind, können Haare auf kahlen Hautstellen wieder
wachsen. Alle Anpreisungen von Geheimmitteln, die den Haarwuchs
fördern sollen, sind Betrügereien.
Daß so viele Menschen schlechte, schwarze und hohle Zähne und
Zahnschmerzen haben, liegt nur daran, daß sie ihre Zähne falsch oder
gar nicht pflegen und schonen. Das bloße tägliche Putzen der Zähne
mit einer Bürste und Wasser oder Zahnpulver reicht nicht zur Gut⸗
erhaltung derselben aus. Sie müssen durchaus noch mit einer weingeist⸗
haltigen Flüssigkeit geputzt und öfters durch vorsichtiges Abschaben von
der sich anlegenden grünlichen oder schwärzlichen Masse Zahnstein) befreit
werden, was aber nur der Arzt besorgen kann. Die Verderbnis der
Zähne ist hauptsächlich abhängig von mikroskopisch kleinen Tieren und
Pilzchen, die sich vorzugsweise gern in den faulenden Überresten von
Fleischspeisen entwickeln. Solche Fleischreste bleiben stets zwischen und in
hohlen Zähnen vom Essen zurück, und sie sind es auch, die durch ihre
Fäulnis den üblen Mundgeruch veranlassen.
56. Von der Krankenpslege.
Selbst bei der vernünftigsten Lebensweise läßt sich der unerbittlichste
Feind unseres Lebens, die Krankheit, nicht von der Schwelle unseres
Hauses bannen. Man hat oft gesagt, daß an einem Krankenlager keine