Körner. 
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5. Das Leben gilt nichts, wo die Freiheit fällt. 
Was gibt uns die weite, unendliche Welt 
Für des Vaterlands heiligen Boden? — 
Frei woll'n wir das Vaterland Wiedersehn 
Oder frei zu den glücklichen Vätern gehn! 
Ja, glücklich und frei sind die Toten. 
6. Drum heule, du Sturm, drum brause, du Meer, 
Drum zittre, du Erdreich, um uns her; 
Ihr sollt uns die Seele nicht zügeln! 
Die Erde kann neben uns nntergehn; 
Wir woll'n als freie Männer bestehn 
Und den Bund mit dem Blute besiegeln. 
Juni 1813. Sämtliche Werke, S. 22 f. 
257. Abschied vom Leben. 
(Als ich schwer verwundet und hilflos in einem Gehölze lag und zu sterben meinte.) 
Die Wunde brennt; — die bleichen Lippen beben. — 
Ich fühl's an meines Herzens matterm Schlage, 
Hier steh' ich an den Marken meiner Tage — 
Gott, wie du willst! Dir hab' ich mich ergeben. — 
5 Viel' goldne Bilder sah ich um mich schweben; 
Das schöne Traumbild wird zur Totenklage. — 
Mut! Mut! — Was ich so treu im Herzen trage, 
Das muß ja doch dort ewig mit mir leben! — 
Und was ich hier als Heiligtum erkannte, 
w Wofür ich rasch und jugendlich entbrannte, 
Ob ich's nun Freiheit, ob ich's Liebe nannte: 
Als lichten Seraph seh' ich's vor mir stehen; — 
Und wie die Sinne langsam mir vergehen, 
Trägt mich ein Hauch zu morgenroten Höhen. 
1813. Sämtliche Werke, S. 29. 
258. Schwertlied. 
(Wenige Stunden vor des Dichters Tode gedichtet.) 
Du Schwert an meiner Linken, 
Was soll dein heitres Blinken? 
Schaust mich so freundlich an, 
Hab' meine Freude dran. 
Hurra! 
2- „Mich trägt ein wackrer Reiter, 
Drum blink' ich auch so heiter, 
Bin freien Mannes Wehr; 
Das freut dem Schwerte sehr." 
Hurra! 
Puls, Lesebuch VH. 2. Auflage. 
3. Ja, gutes Schwert, frei bin ich 
Und liebe dich herzinnig, 
Als wärst du mir getraut 
Wie eine liebe Braut. 
Hurra! 
4. „Dir hab' ich's ja ergeben, 
Mein lichtes Eisenleben. 
Ach wären wir getraut! 
Wann holst du deine Braut?" 
Hurra! 
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