Die Linde im Tal. De Gaus'handel.
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116. De Gaus'handel.
Von Fritz Reuter.
„Je," seggt oll Bur Madaus tau sine Fru,
„je, Mudder, segg! wat meinst denn du?
Will'n wi dat Kalf uns noch ansetten?
Süs will ick't nah de Stadt 'rin ledden."
5 „Ih, ledd't man hen. 't is einerlei;
wi heww'n jo noch de annern drei.
Wat sael'n wi ok mit all dat Veih?" —
Madaus nimmt nu sin Kalf in'n Strang
un ledd't de Strat nah Rostock lang. —
10 Bi'n Steindur stunn en Äümpel von Studenten,
un dei sünd, as Zug dat bekannt,
in ehren Kopp vull allerhand
verfluchte Faxen un vull Fis'matenten.
„Äürt," seggt von ehr denn nu de ein
15 (hei hadd 'ne krumme Näs' un lange Bein,
mit Badersnamen heit hei Rein....),
as hei den Buren 'ranner kamen süht,
„nu stellt Zug all en beten wid
hir utenein un makt genau,
20 so as ick Zug dat heiten dauh!"
Äei seggt dat Volk denn nu Bescheid,
un jeder Äasenfaut, dei deiht
nu richtig ok, wat em is heiten word'n. —
Uri mit sin Kalf ledd't 'ranner nu Madaus!
25 „Ra, Olling, na, wo geiht't?" seggt uns' Student. „Gu'n Morr'n!
Wat will Äei heww'n för Sine Gaus?" —
„Wo so? — 'ne Gaus? — Kann 55ei nich seihn?
Dat is en Kalf, so as ick mein."
De Bur, dei ledd't nu sine Strat herun.
30 Kum was hei in dat Dur, dor stunn
denn ok all grad' so'n Slüngel wedder,
de dwäterte dor up un nedder:
„Ra, Olling, will Lei nich Sin Gaus verköpen?"
„Wat? — Ok 'ne Gaus? — Kann Äei nich seihn?
35 Sall ick de Ogen Em upknöpen?
Dat is en Kalf, hett sin vir Bein,
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