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100 sich der Schwarm und sprengte mit Geheul auf den anrücken¬ 
den Heerbann. Weit voraus ritt Ellak mit dem Banner¬ 
träger; der schwenkte die grünrote Fahne über ihm, er aber hob 
sich hoch im Sattel und tat einen wilden Schrei und schoß den 
ersten Pfeilschuß ab, auf daß der Kampf nach altem Brauch er- 
105 öffnet sei. 
12. Es begann das Morden der Feldschlacht. Wenig frommte 
es den schwäbischen Kriegern, daß sie unerschüttert standhielten, 
ein starrer Lanzenwald: war der Reiter Angriff abgeprallt, so kam 
aus der Ferne ein Pfeilregen geschwirrt; halb aufgerichtet im Bügel 
110 standen die Ungarn trotz Rossestrab; den Zaum über des Gauls 
Nacken geworfen zielten sie; der Schuß traf. Andere schwärmten 
von der Seite ein — weh dem Gefallenen, den seine Brüder nicht 
in die Mitte nahmen! 
13. Da gedachten die Leichtbewaffneten vom Walde den Ungarn 
115 in den Rücken zu brechen. Hörnerruf rief sie zur Sammlung, 
sie rückten vor — aber mit eines Gedankens Schnelle waren die 
feindlichen Rosse gewendet, Pfeilregen prasselte in die Anrückenden, 
sie stutzten, wenige schritten weiter, auch sie wurden geworfen. 
14. Bedenklich schaute Simon Bardo über seine Reihen hin, 
120 die, müde des ungewohnten Fechtens, schier ins Wanken gerieten. 
Er ritt zu den Mönchen und schied sie in zwei Heerhaufen; die 
von Sankt Gallen sollten zur Rechten, die Reichenauer zur Linken 
des Heerbanntreffens vorrücken, dann schwenken, daß der Feind, 
den Wald im Rücken, in weitem Halbkreis eingeschlossen sei. So 
125 wir sie nicht einklemmen, halten sie nicht stand, rief er und 
schwang sein breites Schlachtschwert; auf und drauf denn! 
15. Wildes Feuer leuchtete aus aller Augen. Marschbereit 
standen die Reihen. Jetzt warf sich noch ein jeglicher ins Knie, 
griff eine Scholle vom Boden auf und streute sie rückwärts über 
130 sein Haupt, daß es geweiht und gefeit sei durch die vaterländische 
Erde — dann ging's in den Kampf. 
16. Die von Sankt Gallen stimmten den frommen Schlacht¬ 
gesang m6dia vita1) an; vom andern Flügel sangen die Reichenauer 
Mönche entgegen; von rechts und links klang's zusammen. Staunend 
') Mitten wir im Leben sind 
Von dem Tod umfangen.