Full text: [Teil 2 = Oberstufe, [Schülerband]] (Teil 2 = Oberstufe, [Schülerband])

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Und Arnold lächelt und spricht darein: 
„Nicht spotte meiner Bitten; 
Der Wind ist kalt, der Wald ist mein, 
Ich hab' ihn ganz umritten.“ 
Der Kaiser staunt, die Runde schweigt, 
Der edle Sänger steht verneigt 
Und spricht mit frohen Blicken 
Voll Dank und voll Entzücken: 
„Der Wald ist mein, in Bäumensteh'n 
Des Rittes tiefe Zeichen; 
Der Wald ist mein, Gott in den Höhn 
Ließ mich das Ziel erreichen. 
Den Wald geb' ich zum Eigentum 
Den Dorfbewohnern ringsherum; 
Sie sollen nicht länger frieren 
Das will sich nicht gebühren.“ 
63. Rarl der Große enldeckt die heißen Quellen zu Jachen. 
J. W. Wolf. 
Deutksche Märchen und Sagen. Leipzig 1845. S. 878. 
Der König war eines Tages in der Gegend, wo nun Aachen steht, 
und da jagle er; denn es war nichts als Wald daselbst zu finden 
Der König erschaute einen Hirsch; seine Gefährten hatten sich von ihm 
verloren, und der König jagte allein mit seinen Hunden, welche sprangen. 
Auf einem Pferde saß der König, das war schwarz und reich an Mut. 
Das Pferd trat mit dem Fuße in den Bach einer Quelle, welche un— 
fern entsprang. Das Wasser war heiß; darum erhob es deun Fuß und 
eille zurück von dem Wasser und stieß ihn in den Staub, weil es ihn 
beinahe verbrannt hatte Als der König das merkte, da stieg er ab; 
als er sein Pferd hinken sah, fühlte er mit seiner Hand an den Fuß, 
und das Pferd litt es gern. Er fand den Huf sehr heiß, tauchte seine 
Hand alsbald in das Wasser und fand es heiß; also erkannte er, daß 
das Pferd den gehobenen Fuß zur Rechten hatte Der König stieg in 
den Bügel und ging dem Laufe des Baches aufwärts nach, zwei Hufen 
Landes lang, und da fand er die Quelle, welcher der Bach entsprang; 
aber dieselbe war voll von Feuer. Nachdem er das Wasser mit der 
rechten Hand gefühlt hatte, schaute er zur Linken und fand eine andere 
Quelle, welche klar war und kalt und heilsam; er befühlte sie mit seiner 
nackten Hand und verwunderte sich sehr. Der König schaute sich ein 
wenig um und sah nahebei einen großen Palast, der war verdorben 
und aͤlt und verfallen und voll Gesträuche und dichtem Gezweige. Reich 
und schön war er gewesen, aber das Alter hatte ihn zerstört. Graunus, 
der Bruder Neros, der den heiligen Petrus tötete und Paulus und 
seinen Bruder Agrippa, hatte ihn gegründet, er war König in dem 
Lande gewesen. Seit alten Zeiten lag der Palast da und hatte große 
Zimmer. Karl bat Gott den Herrn, daß er ihm rate, was er an dem 
Orle zu thun habe, und also that er— 
Vferd als Aläger. 
Aarl Simrock. 
Gedichte. Stuttgart 1863. S 166. 
In jenen Zeiten, die wir preisen, Da hielt mit König Karl, dem Weisen, 
Davon noch gern die Sage spricht, Als Schöffe mancher Held Gericht. 
64. Das
	        
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