Full text: [Teil 2 = Mittel- und Oberstufe, [Schülerband]] (Teil 2 = Mittel- und Oberstufe, [Schülerband])

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Ihr die Nacht schlafen, und den andern Morgen zieht Ihr ab. 
Du, lieber Frit, und Wilhelm müßt die Kosten bezahlen und 
den Cousin als Gast traktieren. Papa freut sich recht darauf, 
Euch zu küssen, und ich auch. Kommt hübsch beizeiten. 
Macht recht viele Komplimente an Delbrück und die Flesche 
Pflegerin); danket dem ersten für seinen hübschen Brief. Nun 
lebet wohl, liebe Kinder, ich liebe Euch von ganzer Seele und 
von ganzem Herzen und bin ewig Eure zärtliche Mutter Luise. 
GNachschrift) Dein Briefchen, welches Dir Delbrück 
diktiert hat, macht mir viel Freude, aber der Name Fritz war 
nicht hübsch gemacht. Ich glaube, es wirdd am besten sein, 
wenn Ihr Postpferde nehmt da, wo Eure Pferde nicht mehr 
kort können. 
140. Der alte Blücher. 
Von Jakob Karl Andrä. 
Der edle Preußenheld Blücher war ein Greis an Jahren, ein Jüng— 
ling an Feuer und Kampfeslust. Er hat den Franzosen die 
grimmigsten Schläge ausgeteilt. Zuerst besiegte er sie in der Schlacht 
an der Katzbach in Schlesien. Ein französisches Heer zog über den 
Fluß heran; da rief Blücher seinen Kriegern zu: „Nun hab' ich 
Franzosen genug herüber; jetzt, Kinder, vorwärts!“ Dies „Vor— 
wärts“ drang allen ins Herz. „Hurra!“ jauchzten sie und stürzten 
auf den Feind. Der Regen rauschte in Strömen hernieder; an 
Schießen war nicht zu denken. Mit Bajonett und Kolben brach das 
Fußvolk, mit geschwungenem Säbel die Reiterei in die Franzosen ein. 
Der alte Blücher mit dem Schwert in der Faust war allen voran. 
Mann an Mann wurde gefochten, mit Mut und Wut, bis die 
Feinde vor den preußischen Hieben das Feld räumten. Eine große 
Menge der Flüchtigen ertrank in den Fluten der Katzbach und der 
Wütenden Neiße; viele Tausende wurden gefangen. Von diesem 
ruhmreichen Tage an nannten die Soldaten ihren Blücher „Mar— 
schall Vorwärts“ 
Noch in vielen andern Schlachten hat der alte Blücher die 
Franzosen geschlagen. Bei Leipzig war er der oberste Anführer der 
Preußen und trug mit seinen tapfern Soldaten das meiste zu dem 
glorreichen Siege bei. Als die Franzosen aus Deutschland vertrieben 
waren, folgte er ihnen in ihr eigenes Land und bekämpfte sie auch 
dort; zweimal zog er siegreich in die französische Hauptstadt Paris 
ein. Manchmal ging es dem alten Blücher auch schlecht; aber
	        
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