Full text: Mit einer Einleitung: Zur Methodik des deutschen Unterrichts (Teil 1 = 3. Schuljahr (Septima), [Schülerband])

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zu sein, wodurch es oft zu einem Ding wird, das beiden Forderungen 
nicht genügt. Soll es dagegen den Realunterricht nur unterstützen und 
ergänzen, so wird sich das mit der eigentümlichen Aufgabe des Lesebuches 
aufs beste und zweckmäßigste vereinigen lassen. 
Der deutsche Unterricht in den Elementarklassen Worschulklassen). 
Haben die bisherigen Erörterungen dem Lehrer, der sich unseres 
Lesebuches bedient und dabei natürlich nach den Gesichtspunkten zu fragen 
hat, von denen der Verfasser ausgegangen ist, im allgemeinen Rechenschaft 
ablegen und Anregung geben sollen, so wäre nunmehr die erste Stufe der 
deutschen Unterrichtsaufgabe insbesondere ins Auge zu fassen. Es wird 
nach dem Vorhergehenden nur einer kurz zusammenfassenden Darstellung 
bedürfen. 
Die Schüler und Schülerinnen, für welche der folgende erste Kursus 
bestimmt ist, werden in der Regel im 8. oder 9. Lebensjahre stehen. Hat 
also der regelmäßige Schulunterricht (und es ist angelegentlich zu wünschen, 
daß von jeder Verfrühung abgesehen werde) mit dem beginnenden 7. Lebens— 
jahre angefangen, so haben diese Schüler ein oder zwei Schuljahre hinter 
sich. Vorausgesetzt ist also die im Wege des Schreibleseunterrichts und durch 
das erste Lesebüchlein gewonnene erste Grundlage im Lesen und Schreiben. 
Der auf der reinen Elementarstufe noch vereinigte Unterricht, der sich 
übrigens schon in dieser Klasse während des zweiten Semesters allmählich 
zu besonderem Lese⸗ und Schreibunterricht löste, ist hier von Haus aus 
getrennt und scheidet sich nunmehr in deutschen und Schreib-Unterricht. 
Dabei bleibt zu wünschen, daß der Klassenlehrer oder Hauptlehrer beide 
Gegenstände, wenn möglich auch den biblischen Geschichtsunterricht und den 
für diese Stufe zuläfsigen wie wünschenswerten ersten Naturgeschichts⸗ 
unterricht erteile. Für den deutschen Unterricht würden wir etwa acht 
Stunden wöchentlich als die wünschenswerte Stundenzahl bezeichnen. 
Als das Hauptziel des Unterrichts auf dieser Stufe erscheint selbst— 
verständlich 
) die Vervollständigung, Sicherung und Übung der Lesefertigkeit. 
Halte es niemand für Pedanterie, daß dieser elementarsten aller Forde⸗ 
rungen, daß der Schüler geläufig lesen lerne, überhaupt Erwähnung 
geschieht. Wird doch thatsächlich selbst dieses einfachste Ziel oft nicht er⸗ 
reicht! Man gebe nur einmal eine Broschüre oder ein Zeitungsblatt selbst 
unter Erwachsenen, geschweige denn unter Schülern herum, und zumeist wird
	        
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