Full text: Auswahl deutscher Dichtungen aus dem Mittelalter

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Vnd mir wider reinigst mein wath, Die werden dich handhaben fein, 
Von ihren lügen vnd vnflat, Sampt der gantz Christlichen Ge⸗ 
Mich thetst du auch heylen vnd mein, 
salben, Der du bist worden klar bekannt, 
Das ich gesund steh allenthalben, Schier durchauß in gantz Deutschem 
Gantz hel vnd rein, wie im anfang, land, 
Darinn hast dich bemühet lang Die all werden dich nit verlassen, 
Mit schwerer Arbeit hart geplagt, Dich rein behalten aller massen 
Dein leben offt darob gewagt, Ohn Menschen Lehr, wie du jetzt 
Weil Bapst, Bischof, König vnd bist, 
Fürsten, Darwider hilfft kein gewalt noch list, 
Gar sehr nach deinein Blut was Dich sollen die Pforten der Hellen 
dürsten, Nicht vberweltigen noch fellen. 
Dir hinderdückisch nachgestellt, Darumb so laß dein trawren sein, 
Roch bist du als ein Gottes Held Das Doctor Martinus allein 
Bliben warhafft, trew vnd bestendig, Als ein vberwinder vnd siger, 
Durch kein gefahr worden abwendig Ein recht Apostolischer Krieger, 
Von wegen Goites vnd auch mein Der seinen Kampf hie hat ver— 
Wer wirdt nun mein verfechter sein, bracht, 
Weil du genommen hast dein end, Vnd brochen deiner Feinde macht, 
Wie wirdt ich werden so elend, Vnd jetzt auß aller angst vnd noth 
Verlassen in der Feinde mit. Durch den mild barmhertzigen Gott 
Ich sprach zu jhr: O fürcht dir nit Gefordert zu ewiger rhu. 
Du heylige sey wolgemut, Da helff vns Christus allen zu, 
Gott hat dich selbs in seiner hut, Da ewig frewd vns aufferwachs 
Der dir hat vberflüssig geben Nach dem Elend, das wünscht Hans 
Vil treflich Männer, so noch leben, Sachs. 
11. Volklslieder. 
Der Schwanenritter. 
1. O sag' mir an, Frau Mutter 3. Wie lam er denn hier in das 
lieb! Land? 
Wo treff' ich denn den Vater mein? Frau Mutter lieb, mach es bekannt; 
„Laß ab, mein Sohn, du quäæ Damit ich kenn' den Vater mein 
lest sehr, Damit ich sein mag kundig sein. 
Weiß ich denn, wo der Vater dein!“ 4 Ich stand am Fenster im 
2. WVo ist denn wohl sein Hei⸗— Gemach 
matland? Und weinte meinem Vater nach, 
Sag' an, daß ich ihn suchen kann. —ñ Da schwamm ein Schifflein⸗ 
Sein Heimatland ist unbekannt, dem Rhein, 
Weiß nicht, wohin er sich gewandt.“ Ein stolzer Ritter sand darein 
Gubde, Dichtungen aus dem Miltelalter
	        
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