Full text: Für die 1. Humanitäts-Classe der k. k. Gymnasien (Theil 4, [Schülerband])

Amer ik a. 
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§, 37: 
IV. M e x i c o. 
In Mexico traten zuerst die Creolen an der östlichen Küste 
unter Anführung des Pfarrers Hi dalg o, und hernach die an 
der westlichen Küste unter Anführung der Priester M or e l o s 
und Mo t amaros gegen den spanischen . Vice - König auf, 
und führte lange einen verheerenden Guerillas - Krieg, bis der 
neue Vice- König Apodaca (1815) durch seine Klugheit und 
Milde alle Parteyen zur Ruhe und Ordnung brachte. 
. Alein die neue Entstehung der revolutionären Cortes in 
Spanien regte die Unruhen in Mexico von Neuem auf. Jede 
Provinz rief eine eigene Junta zusammen; jede wollte eine an- 
dere Regierung einführen. General Au gu stin Iturbide, 
welcher in der spanischen Armee unter dem Vice - Könige mit 
Auszeichnung gedient, und sich einen starken Anhang gemacht 
hatte , entwarf einen Plan , die verschiedenen das Land beun- 
ruhigenden Parteyen zu versöhnen. Dieser , der Plan von 
I g ua l a genannt , ging dahin : a) daß Mexico nach Brasi- 
liens Beyspiel ein unabhängiges Reich bilden sollte unter dem 
Könige von Spanien, oder einem spanischen Prinzen, der in 
Meyxico residiren sollte; b) daß keine andere als die katholische 
Religion daselbst geduldet , aller Unterschied der Rechte zwischen 
Spaniern und Amerikanern von verschiedenen Farben aufgeho- 
ben, und allen der Weg zu Ämtern geöffnet seyn sollte. . 
Im I. 1821 traten die Junten zusammen, um Abge- 
ordnete zu einem allgemeinen Congresse zu ernennen, der zwar 
wirklich zu Stande kam; aber so wenig Geschicklichkeit und 
Thätigkeit bewies, daß die Offiziere der Armee und die Beam- 
ten mit ihren rückständigen Forderungen nicht mehr befriedigt 
werden konnten. Diese vereinigten sich nach und nach als ei- 
ne mißvergnügte . Partey, und schrien den General Augustin 
J t u rb i d e auf den Straßen der Stadt zum Kaiser von Mexico
	        
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