Full text: Geschichte des Altertums (Teil 1)

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§ 19: Verfassungsreform des Kleisthenes. 
in jenen Zeiten, in denen man eigentlich nur im Vaterland ein 
menschenwürdiges Dasein führen konnte. Der Zweck war, alle 
Männer, deren übergroßer Einfluß der Volksfreiheit gefährlich zu 
werden drohte, oder auch den einen von zwei Parteiführern un¬ 
schädlich zu machen. 
III. Die Spartaner in Athen. 
Mit scheelen Augen sah man am Eurotas, welche Wendung 
die Dinge in Athen genommen hatten; denn die Spartaner er¬ 
blickten in der Herrschaft der Aristokratie diejenige Regierungs¬ 
form, welche für die Geltendmachung ihres eigenen Übergewichts 
in der Politik Griechenlands am günstigsten sei. Mit Vergnügen 
folgten sie daher der Einladung der aristokratischen Partei in 
Athen und fielen mit einem Heer in Attika ein, trotzdem auf ihr 
Verlangen Kleisthenes als ein Angehöriger des vom Kylonischen 
Frevel her mit Fluch beladenen Geschlechtes der Alkmeoniden 
verbannt wurde. Aber die Verräterei des Isagoras, der ihnen die 
Akropolis in die Hände spielte, rüttelte das athenische Volk auf. 
Es umringte die Stadtburg und brachte den Feind in solche Be¬ 
drängnis, daß er sich durch eine Kapitulation den Abzug erkaufen 
mußte. Auch ein zweiter Versuch der Spartaner, Athen zu unter¬ 
werfen, mißlang.
	        
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