Full text: Geschichte des Altertums (Teil 1)

Die Perser. 
5 
Griechenstädte an der Westküste wurden unterworfen; hier setzten die 
Perser allenthalben Fürsten, sogenannte Tyrannen, ein. 
Nunmehr wandte sich Cyrus gegen B a b y l o n, das damals einen un- Eroberung 
tätigen und schwelgerischen König hatte. Nachdem Cyrus die Stadt ge- Babylon, 
nommen hatte, gestattete er den I u d e n in die Heimat zurückzukehren und 
die Mauern von Jerusalem wieder auszubauen. 
Zum Schluß zog Cyrus gegen die im heutigen Turan wohnenden?^ 
M a s sa g e t e n, ein wildes Nomadenvolk, d. H. ein Volk, das keine festen 
Wohnsitze hatte und mit seinen Herden und Zelten bald hier bald dort sich 
niederließ. Dort ist er 529 gefallen. Seine Grabstätte ist noch heute in 
der Gegend von Persepolis erhalten, freilich ohne den Sarg; sie trägt die 
Inschrift: Ich Kurus der König, der Achämenide. Es war etwas Edles in 
seinem Charakter. Er hatte ein großes Reich gegründet, das von den Grenzen 
Indiens bis nach Palästina und zum Hellespont reichte. 
§ 6. Kambyses. Des Cyrus Sohn und Nachfolger Kambyses war Kambys-r. 
ein tatkräftiger, aber zugleich leidenschaftlicher und grausamer Mann. Er 
führte die persischen Heere nach Ägypten, besiegte den König dieses 
Landes in einer Schlacht und machte es zu einer persischen Provinz. Die 
Ägypter behandelte er hart und rücksichtslos. Als sie einst einen neu¬ 
gefundenen Apisstier, d. h. einen schwarzen Stier mit einem weißen Fleck 
aus der Stirn, mit lärmender Freude feierten, ließ er ihn vor sich führen 
und stach ihn nieder. 
Indessen erfuhr der König, daß während seiner Abwesenheit in Persien 
ein A u f st a n d ausgebrochen sei; ein Priester oder Magier hatte sich er¬ 
hoben. Sofort brach er gegen ihn auf, verwundete sich aber unterwegs selbst 
und starb. 
§ 7. Darms. Jener Magier blieb nicht lange im Besitz der Herrschaft. 
Sieben vornehme Perser verbanden sich zu seiner Ermordung; einer von 
ihnen, D a r i u s , wurde auf den Thron erhoben. Er war ein starker und 
tatkräftiger, kluger und gerechter Herrscher, dazu ein frommer Mann und 
treuer Verehrer des Ormuzd. Zuerst hatte er in mehreren Provinzen Aus¬ 
stände niederzuwerfen; insbesondere mußte Babylon wiedergewonnen 
werden. Daraus widmete er sich der Ordnung seines weiten Reiches, Ordnung der 
SnCtujcS. 
das Iran, Mesopotamien, Syrien nebst Palästina und Phönizien, Kleinasien 
und Ägypten umfaßte. Er teilte es in Provinzen, an deren Spitze er 
Satrapen, d. H. (Statthalter, stellte. Den unterworfenen Völkern legte 
cu Tribute auf und bestimmte, wieviel Truppen sie für Kriegszüge stellen
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.