Full text: Griechische und römische Geschichte (Teil 1)

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auf den Olymp hatte holen lassen. Herakles aber rief seine Freunde 
zusammen und zerstörte Troia. 
2. Kaum war die Stadt wieder erbaut, als eine abermalige Un- 
treue ihr den Untergang brachte. Die drei Göttinnen Hera, Athene 
und Aphrodite stritten sich um den goldenen Apfel der Cris. Ein 
Hirtenknabe auf dem Idagebirge bei Troia, Laomedons Enkel Paris, 
sprach den Apfel Aphrodite zu, die ihm dafür die schönste Frau 
verhieß. Und die Göttin half ihm, als er die junge Königin von 
Sparta, Helena, entführte. Alsbald scharten sich die Fürsten und 
Völker der „Achäer" um den beschimpften Gatten Menelaos und' 
seinen Bruder Agamemnon, den König von Mykenä in Ärgolis, 
und belagerten Troia zehn Jahre lang. Endlich fiel Paris' löwen- 
mutiger Bruder, der gewaltige Hektör, im Einzelkampfe mit Achil- 
leus. Der war der Sohn des thessalischen Königs Peleus und der 
Nereide Thetis, die Zeus selbst zur Gemahlin begehrt hatte. Odys- 
seus und Diomedes raubten das Palladium, ein ehrwürdiges Pallas- 
bild, das nach altem Glauben Troia uneinnehmbar machte. Jetzt 
kam der Tag des Schicksals, wie es Hektor geahnt und seine Schwester 
Kassandra erfolglos geweissagt hatte. Die Achäer eroberten mittels 
des hölzernen Pferdes, das sie auf den Rat des listenreichen Odysseus 
erbauten, die Stadt und die Burg Pergamon. Wer dem Schwerte 
des Siegers entging, wanderte als Sklave ins Elend. 
4. Odysseus. 
1. Auch der Achäer harrte noch schweres Unheil. 
Odysseus, den König von Ithaka, trieben entsetzliche Stürme 
zehn Jahre lang umher auf dem Meere. 
Die Lotophägen suchten seine Kundschafter durch die honigsüße 
Lotosfrucht zu fesseln, daß sie der Heimkehr vergaßen. 
Der Kyklöp Polyphemos fraß mehrere Gefährten des Königs 
samt Knochen und Eingeweiden auf. Odysseus aber berauschte ihn 
mit schwerem Rotwein und stieß ihm eine Olivenstange, die er zu- 
gespitzt und glühend gemacht, ins Auge. Dann ließ er die übrigge- 
bliebenen Gefährten und sich selbst durch die zottigen Widder des 
Riesen aus der Höhle tragen. 
Seither verfolgte Polyphems Vater Poseidon den Helden mit 
unversöhnlichem Hasse. 
2. Ein anderes Riesenvolk, die Lästrygönen, zertrümmerten
	        
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