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Hier hatte ©elimer den rechtmäßigen König des Landes, mit Namen
Hilderich, vom Throne gestoßen und in den Kerker geworfen, sich
selbst aber die Regierung angemaßt. Und als Belisarins in Afrika er¬
schien, um den frechen Thronräuber zu bestrafen, ließ dieser seinen alten
unglücklichen Gefangenen sogar hinrichten. Aber die Strafe folgte auf
dem Fuße nach. Sein Heer ward völlig geschlagen, er selbst floh in das
wüste Gebirge Mauretaniens und verrammte sich in einem Bergschlosse.
Belisarius zog nun siegreich in Karthago, die Hauptstadt der Wandalen,
ein. Der flüchtige König wurde in seinem Schlosse von einem Feldherrn
des Belisarius hart belagert und ergab sich bald. Er wurde in Constan-
tinopel von Belisarius selbst als Gefangener im Triumphe aufgeführt.
Das vandalische Reich war nun eine griechische Provinz, nachdem es
105 Jahre, von 429 bis_534, bestanden hatte. Die Inseln Sardinien,
Corsica und die Balearen unterwarfen sich dem Sieger freiwillig, y
Ein so rascher und glänzender Erfolg reizte den Justiuian, feine
Waffen auch gegen Italien zn richten, um die Oftgothen aus demselben
zu vertreiben. Die Unruhen unter diesem Volke unterstützten feinen
Plan. Im Jahre 535 fetzte Belisarius nach Sicilien Über und eroberte
im raschen Siegeszuge die schwach besetzte Insel. Nun ging der Zug nach
Italien. Die Städte Unteritaliens öffneten ihm freiwillig ihre Thore,
nur nicht Neapel. Belisarius nahm es mit stürmender Gewalt und ließ
es, den übrigen zum schreckenden Beispiele, fürchterlich ausplündern.
Dann ging er auf Rom los. Die Römer waren, wie die Griechen, der
katholischen Religion zngethan und haßten die Gothen, welche sich zu
einer besonderen christlichen Sekte, zn den Ariänern, bekannten. Auch
sie öffneten dem kaiserlichen Heere die Thore. Im Drange solcher Roth
riefen die Gothen ihren tapferen Feldherrn Vitiges zum Könige aus.
Sie fetzten ihn nach alter Sitte auf einen Schild und trugen ihn unter
Schwertergeklirr und Trompetenfchall huldigend im Lager umher. Nun
sammelte der Gothenkönig ein Heer von 150,000 Mann und rückte vor
Rom, zu dessen Verteidigung Belisarius kaum 8000 Mann hatte. Und
doch hielt sich dieser mit seinem Häuflein ein ganzes Jahr hindurch gegen
die überlegene Zahl der Feinde und vereitelte alle Plane derselben. Da
endlich rückten griechische Hülfstruppen zum Entsätze herbei, und Vitiges
mußte unverrichteter Sache abziehen. Racheschnaubend wandte sich dieser
jetzt mit den verbündeten Burgundern gegen Mailand, eroberte die Stadt
und richtete ein furchtbares Blutbad an.