Full text: Leitfaden für den Geschichtsunterricht in den oberen Klassen höherer Töchterschulen

§16. Die Götter. 13 
genannte Halbinsel selbst, „die Insel des Pelops", leitete ihren 
Namen her von einem Einwanderer aus Kleinasien. 
A. Die Urzeit der Griechen. —1000 u. Chr. G. 
§16. Die Götter. 1. Der Überlegenheit über seine Mitgeschöpfe 
ward sich der Mensch schnell bewußt, gegen die Gewalt der Natur- 
kräste war und blieb er ohnmächtig. Die Naturkräste waren daher 
der Griechen wie aller Urvölker älteste Götter. Was die Griechen 
vor den anderen heidnischen Völkern auszeichnet, ist der Drang ihre 
Götter sich körperlich, aber nicht ungeheuerlich, sondern menschlich 
schön zu gestalten. So entstand jene griechische Götterwelt, deren 
heitere und unbefangene Schönheit uns noch heute entzückt. Die 
ungeschlachten Titanen, die ältesten Naturgottheiten, erlagen bald 
den siegreichen olympischen Göttern, die Zeus, der Gott des Himmels, 
der Schleuderer der Blitze, der Spender des Regens, gegen sie zum 
Kampfe führte. Seine Gemahlin und Schwester ist Hera, die 
Schützerin der Ehe; aber näher fast als diese steht ihm die in reiner 
Schönheit strahlende Göttin der Himmels- und Gedankenklarheit, 
leine Tochter, die aus seinem Haupte entsprang, Pallas AthZne. 
Ihr Widerpart ist der auf feine Körperkraft trotzende, in roher 
Kampfeslust daher fahrende Zeusfohn Ares, aber ebenbürtig steht 
neben der Göttin der Weisheit ihr anderer Bruder Phöbus Apollo, 
der Sonnengott, der Gott des Gefanges und der Dichtkunst, den die 
9 Musen begleiten, der weissagende Gott, dem die Zukunft ihre 
Schleier gelüftet. Neben ihm strahlt, wie er ein Kind der Leto, in 
mildem Glänze die Mond- und Jagdgöttin Artemis mit ihrem 
reichen Gefolge von Nymphen, Oreaden und Dryaden, den Göttinnen 
der Quellen und Berge und Bäume. Nicht in der keuschen Reinheit 
der Athene und der Artemis, aber in der verführerischten, be¬ 
zauberndsten Schönheit steht die schaumgeborene Aphrodite im Kreise 
der Götter. An Liebreiz kommt nichts ihr gleich, die Chariten 
und der holde Knabe Eros sind ihre steten Begleiter. Auf des 
Götterkönigs Wink harrt sein windschneller Bote Hermes, der Ge- 
leiter der abgeschiedenen Seelen, und gleiche Dienste leistet der Hera 
Iris, die Göttin des Regenbogens. Hestia, die Göttin des Herd- 
seuers und des beglückenden Heims, Demeter, die Göttin des 
Ackerbaues und aller daraus entstehenden Bildung, beide Schwestern 
des Zeus, dazu sein Bruder Poseidon, der dunkellockige Meeres- 
gott, der den Dreizack schwingt und Wind und Wogen gebietet, sie 
alle wohnten auf dem Olymp, in dem goldfchimmernden Palaste,
	        
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