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Gatittnas Verschwörung. L. Sergius Catilina, aus edlem Ge-
schlechte, hochbegabt, aber verworfen und lasterhaft, war wegen Geld-
erpressungen in Afrika bei der Bewerbung ums Konsulat durchgefallen.
Cicero und Antonius wurden zu Konsuln gewählt. Aus Rache stiftete er
mit verschuldeten und lasterhaften Menschen aller Stände eine Verschwörung
zur Einäscherung der Stadt, zur Ermordung der Patrioten und zum
Umsturz des Staates, um sich durch Plünderungen und Proskriptionen zu
bereichern. Aber der Konsul Cicero entdeckte die Verschwörung, zwang
den Catilina zur Flucht, kam durch die Gesandten der Allobroger, eines
gallischen Volkes, in den Besitz schriftlicher Beweise und bewirkte die Hin-
richtung der gefangenen Teilnehmer (63). Catilina stellte sich an die Spitze
eines Heeres und fiel tapfer fechtend in der Schlacht bei Pistöria in
Etrurien. Cicero erhielt den Ehrennamen „Vater des Vaterlandes."
§ S8. Gajus Julius Cäsar.
Das erste Triumvirat (60). Da Pompejus die Bestätigung
seiner asiatischen Einrichtungen vom Senate nicht erlangen konnte,
trat er zur Volkspartei über und gründete, um die Macht des
Senats zu stürzen, mit Licinius Crassus, dem reichsten Manne
Roms, und mit Gajus Julius Cäsar, der von jetzt an immer
bedeutender hervortritt, eine Verbindung, die man das erste
Triumvirat nennt (60).
ßäsars früheres Leöen. G. Julius Cäsar, der größte Geist, den
Rom hervorgebracht, geboren im Jahre 100 (102?) v. Chr., entwickelte
schon früh die ausgezeichnetsten Anlagen und erlernte alle damals aus¬
gebildeten Wissenschaften. Schon durch Verwandtschaft gehörte er der
Partei der Marianer an und hatte eine Tochter des Cinna, Cornelia,
zur Frau, deren Verstoßung der Diktator Sulla vergeblich von ihm
forderte. Mit der Ächtung bedroht, mußte Cäsar Rom verlassen und
ward erst auf Fürbitten seiner Freunde von Sulla mit den Worten be¬
gnadigt : „So nehmt ihn denn hin, aber wisset: in dem einen Cäsar
stecken viele Marius!" Auf einer Reise nach Rhodos ward er von See-
räubern gefangen. Er las ihnen feine Reden und Gedichte vor, drohte
ihnen, wenn sie dieselben nicht lobten, würde er sie ans Kreuz schlagen
lassen, und flößte ihnen die größte Bewunderung ein. Als sie 20 Talente
für seine Auslieferung verlangten, versprach er ihnen 50, die sie auch
erhielten, ließ sie aber später fangen und kreuzigen. In Rom schloß er
sich an Pompejus und die Volkspartei an. Als Ouästor im jenseitigen