118 
Gatittnas Verschwörung. L. Sergius Catilina, aus edlem Ge- 
schlechte, hochbegabt, aber verworfen und lasterhaft, war wegen Geld- 
erpressungen in Afrika bei der Bewerbung ums Konsulat durchgefallen. 
Cicero und Antonius wurden zu Konsuln gewählt. Aus Rache stiftete er 
mit verschuldeten und lasterhaften Menschen aller Stände eine Verschwörung 
zur Einäscherung der Stadt, zur Ermordung der Patrioten und zum 
Umsturz des Staates, um sich durch Plünderungen und Proskriptionen zu 
bereichern. Aber der Konsul Cicero entdeckte die Verschwörung, zwang 
den Catilina zur Flucht, kam durch die Gesandten der Allobroger, eines 
gallischen Volkes, in den Besitz schriftlicher Beweise und bewirkte die Hin- 
richtung der gefangenen Teilnehmer (63). Catilina stellte sich an die Spitze 
eines Heeres und fiel tapfer fechtend in der Schlacht bei Pistöria in 
Etrurien. Cicero erhielt den Ehrennamen „Vater des Vaterlandes." 
§ S8. Gajus Julius Cäsar. 
Das erste Triumvirat (60). Da Pompejus die Bestätigung 
seiner asiatischen Einrichtungen vom Senate nicht erlangen konnte, 
trat er zur Volkspartei über und gründete, um die Macht des 
Senats zu stürzen, mit Licinius Crassus, dem reichsten Manne 
Roms, und mit Gajus Julius Cäsar, der von jetzt an immer 
bedeutender hervortritt, eine Verbindung, die man das erste 
Triumvirat nennt (60). 
ßäsars früheres Leöen. G. Julius Cäsar, der größte Geist, den 
Rom hervorgebracht, geboren im Jahre 100 (102?) v. Chr., entwickelte 
schon früh die ausgezeichnetsten Anlagen und erlernte alle damals aus¬ 
gebildeten Wissenschaften. Schon durch Verwandtschaft gehörte er der 
Partei der Marianer an und hatte eine Tochter des Cinna, Cornelia, 
zur Frau, deren Verstoßung der Diktator Sulla vergeblich von ihm 
forderte. Mit der Ächtung bedroht, mußte Cäsar Rom verlassen und 
ward erst auf Fürbitten seiner Freunde von Sulla mit den Worten be¬ 
gnadigt : „So nehmt ihn denn hin, aber wisset: in dem einen Cäsar 
stecken viele Marius!" Auf einer Reise nach Rhodos ward er von See- 
räubern gefangen. Er las ihnen feine Reden und Gedichte vor, drohte 
ihnen, wenn sie dieselben nicht lobten, würde er sie ans Kreuz schlagen 
lassen, und flößte ihnen die größte Bewunderung ein. Als sie 20 Talente 
für seine Auslieferung verlangten, versprach er ihnen 50, die sie auch 
erhielten, ließ sie aber später fangen und kreuzigen. In Rom schloß er 
sich an Pompejus und die Volkspartei an. Als Ouästor im jenseitigen
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.