Full text: Bilder aus der vaterländischen Geschichte (Teil 1 = Vorstufe)

— 49 — 
in den Kreis seiner Freunde riß, immer größer, und in den Räumen 
von Sanssouci ward es allmählich einsamer. 
Ende des Königs. Sein Denkmal. Die letzten Monate seines 
Lebens brachte der König in Sanssouci, an der Wassersucht leidend, 
im Lehnstuhle zu; aber erst zwei Tage vor seinem Tode vermochte die 
Krankheit, seine gewohnte Tätigkeit zu hemmen. Er starb (1786) 
nach einer langen, segensreichen Regierung. Die Nachwelt und das 
gerechte Urteil der Geschichte werden ihn stets den größten Männern 
aller Jahrhunderte beizählen. In Berlin wurde ihm später „Unter 
den Linden" von Friedrich Wilhelm IV. ein Reiterstandbild gesetzt. 
21. Friedrich IVilfyelitt II. 1786—1797. 
Gestalt und Eigenschaften. Friedrich der Große starb kinderlos, 
und ihm folgte in der Regierung sein Nesse Friedrich W i l - 
Helm II., dessen Vater be¬ 
reits verstorben war. Der 
neue König war von hoher 
Gestalt, männlicher Schönheit 
und würdevoller Haltung; in 
seinen Zügen lag der Aus- 
druck freundlichen Wohl- 
wollens. Er hatte sich für 
seinen Beruf die mannig- 
fachsten Kenntnisse erworben 
und besaß auch ein freund¬ 
liches, gutmütiges Wesen, so¬ 
wie einen ritterlichen Sinn. 
Sorge für bessere Zu 
stände. Der wohlwollende 
Sinn des Königs bekun- 
dete sich darin, daß er die . 
1 ' ' ' Friedrich Wilhelm n. 
bisherige harte Behandlung 
der Soldaten zeitgemäß milderte und ein großes Gewicht darauf 
legte, in den Truppen das Ehrgefühl zu wecken. Um das Unter¬ 
richtswesen zu fördern, errichtete er ein. Oberschulkollegium, 
durch welches alle Schulanstalten beaufsichtigt werden sollten. 
Durch eine Volksfchulorduung wurden die Lehrer au den 
Land- und niederen Stadtschulen zur zweckmäßigen Erteilung des 
Unterrichts angewiesen. Seinen Untertanen gab er ein neues Gesetz¬ 
buch, welches noch heute unter dem Namen „Das Allgemeine 
K. A. Krüger, Geschichte f. Mittelsch. I. Teil. 4
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.