Full text: Die vaterländische Geschichte für Elementarschulen

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sie im Süden überragende G eisberg waren vom Feinde 
besetzt. Aber mit jubelnder Kampfbegier eröffnen die Bayern 
sofort den Angriff auf die Stadt; kühnen Mutes stürmen 
die preußischen Königsgrenadiere unter ihrem alten Feldruf: 
„Es lebe der König!" Hnrrah!" mit dem Bajonnet den 
Berg hinan. Nach kurzem Kampfe ist der erste deutsche 
Sieg errungen. — Und alsbald folgte auf die Schlacht bei 
Weißenburg eine zweite, größere. Am 6. August stieß der 
Kronprinz auf das Heer M a c M a h o u s, des berühmtesten 
der napoleonischen Marschälle. Derselbe hatte eine sehr 
starke Stellung auf Anhöhen bei dem Städtchen Wörth. 
Dennoch schritten die Bayern und Preußen herzhaft zum 
Angriffe. Bald ist die Stadt im Besitze der Preußen; auf 
der rechten Seite aber drohen die Bayern den Feind zu 
umgehen, auf der linken die Württemberger ihm den Rück¬ 
zug abzuschneiden, während die Preußen immer zahlreicher 
in den Weinbergen sich einnisten, aus denen sie die Feinde 
verdrängen. Da greift der französische Marschall zu einem 
verzweifelten Wagestück: er läßt zwei Reiterregimenter berg¬ 
abwärts auf die vorrückenden Deutschen einbrechen. Es ist 
umsonst: die prächtige Truppenschar wird durch das Schnell¬ 
feuer der Preußen in wenigen Augenblicken vernichtet. Damit 
ist der letzte Rettungsversuch der Franzosen mißglückt. Un¬ 
ablässig stürmen die Preußen und Bayern voran, nehmen 
dem Feinde seine letzte Stellung und jagen ihn in wirre 
Flucht. Es war ein großer Sieg, den die Deutschen er¬ 
fochten. 16,000 Franzosen wurden gefangen genommen, 
10,000 getötet oder verwundet. Auch den Deutschen hatte 
der blutige Kampf viele Tote und Verwundete gekostet. 
5. Die Schlacht bei Spicheren. — Derselbe 
Tag, an welchem das Heer des Kronprinzen den Sieg bei 
Wörth erfocht, sollte auch für die beiden andern deutschen 
Armeen ruhmvoll werden. Saarbrücken hatte nur für kurze 
Zeit ben Besuch der Franzosen. Sie verließen die Stadt gleich 
wieder und lagerten südlich derselben aus dem Spich er er 
Berge, wohl verschanzt, und wie es schien, ganz unan¬ 
greifbar. Da, am 6. August, kamen plötzlich Preußen 
herangezogen, rückten trotz des furchtbaren Kugelregens, der 
sie überschüttete, unerschrocken bis an den.Fuß des Berges
	        
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