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bleibt nichts mehr zu wünschen übrig!" Und wirklich konnte der Alte
so viel Glück nicht ertragen; vor den Augen der Versammlung stürzte
er entseelt zu Boden.
Auch Maler und Bildhauer stellten hier ihre Werke aus, um
sie vom Volke bewundern zu lassen. Dichter und Sänger zogen nach
Olympia, um sich einen Olivenkranz zu erringen.
Bei diesem herrlichen Nationalfeste lernten die Griechen mit
Selbstgefühl auf ihr Laud und Volk blicken. Sie lernten die Gnade
der Götter preisen, die ihnen so vieles Land, so stattliche Männer,
so herrliche Gaben verliehen hatten.
VII. 3>te Römer
11. Morns chründnng. Hloms erster und letzter
König.
Romulus und Remus waren die Söhne einer Königstochter.
Ihr Großvater war von seinem eigenen Bruder vom Throne gestoßen
worden. Gleich nach ihrer Geburt wurden tte Knaben in einem
Korbe nach dem Tiberfluß getragen, daß sie ertränken. Aber sie
ertranken nicht, sondern der Korb blieb an einem Feigenbaum hängen.
Eine Wölfin kam des Weges, lief zu den weinenden Kindern und
säugte sie. Bald darauf wurden die Kinder von einem Hirten ge¬
rettet und von dessen Fran auferzogeu.
Da mit der Zeit aus den Knaben schöne Jünglinge geworden
waren, fragte sie einmal der Hirte: „Nicht wahr, ihr meint, ich
sei euer Vater? Es ist aber nicht so. Ihr seid Prinzen. Der
jetzige König hat euern Großvater abgesetzt."
Da machten sich Romnlns und Nemiis mit ihren Gefährten
auf und ermordeten den König. Ihren verstoßenen Großvater aber
setzten sie wieder auf den Thron. Dieser schenkte ihnen aus Dank¬
barkeit ein Stück Land an der Tiber. Dorthin bauten sie eine
Stadt und nannten sie Rom.
Unter den Brüdern entstand ein Streit, wer nun twe Stadt
als König beherrschen sollte. Romulus erschlug seinen Bruder
Remus und nun war er König der Stadt. Er regierte 30 Jahre.
Ums Jahr 716 v. Chr, wurde er wegen seiner Herrschsucht ermordet.