Full text: Deutsche Landes- und Provinzialgeschichte

2. 
Wrovinz Wvcrndenburg. 
Mit einer 
Geschichtskarte 
und einem 
Plan von Berlin. 
1. Die ältesten Bewohner der Mark. Norddeutschland 
war in den frühesten Zeiten von germanischen Völkern be¬ 
wohnt. An der Weichselmündung fanden sich Goten, an der 
Mündung der Elbe und Oder Rugier und Burgunder, in der 
Gegend der heutigen Mark Brandenburg Semnonen, welche 
dem großen Stamm der Sueven angehörten. Riesenhafte Ge¬ 
stalten von gewaltiger Körperkraft, zeigten sie große Vorliebe für 
Jagd und Krieg. Ihre Kleidung bestand aus Tierfellen; Schwert, 
Lanze und Keule waren ihre Waffen. Während der Völkerwanderung 
wurden fast alle Völker Europas aus ihren alten Wohnplätzen ver¬ 
drängt und genötigt, sich eine neue Heimat zu suchen. Auch die 
Deutschen in der Mark wurden von dem Völkerstrome hinweg¬ 
gerissen, und an ihrer Stelle finden wir im 5. und 6. Jahr¬ 
hundert das ganze Gebiet zwischen der Elbe und der Weichsel 
von Slaven besetzt. Von ihnen waren die wichtigsten die 
Sorben an der Mittelelbe, die Lusitzer in der Nieder-Lausitz, 
die Obotriten in Mecklenburg, die Preußen jenseit der 
Weichselmündung, und die Milzen in der Mark Brandenburg. 
Sorben, Lusitzer, Witzen und Obotriten werden auch mit dem 
gemeinsamen Namen Wenden bezeichnet. Sie waren von 
kräftigem, untersetztem Körperbau; ihre Hautfarbe war gelblich, 
ihre Haare und Augen dunkel. Im Gegensatz zu den Germanen 
Landes- und Provinzialgeschichte, Gesamtausgabe. 2 
Von 
Dr. H. Düring 
in 
Berlin.
	        
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