Entella — Epameinondas.
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der Name verschwunden und Gerenia üblich. II.
10, 150. 292.
Entella, "EwsUa, alte Stadt Siciliens tut
westlichen Theile der Insel am Krimissos, sür die
Geschichte der Insel zu den Zeiten der Dionyse
nicht unwichtig. Diod. Sic. 14, 9. 15, 73. 16, 67.
Cic. Verr. 3, 43. 103. Einen Fluß gleichen Na¬
mens in Etrurien nennt Ptolemaios.
Entoria, die Tochter eines römischen Land¬
mannes, gebar dem Saturn, welcher ihren Vater
besucht hatte, 4 Söhne: Janus, Hymnus, Fanstus
und Felix, welche von ihrem Erzenger im Weinbau
unterwiesen wurden, im berauschten Zustande aber
den Großvater tödteten, dann sich selbst das Leben
nahmen. Bei einer späteren Hungersnoth, welche
man als Strafe des Gottes auslegte, stiftete Lu-
tatius Catulns einen Altar mit 4 Gesichtern am
tarpejischen Felsen und nannte einen Monat Ja¬
nuar. Vgl. Ikarios.
EnyalioSj ’Ewulios, Beiwort des Ares, selten
bei Corner als Adjectiv, öfter substantivisch als
Name des Gottes.(17. 13, 519. 22, 132. u. an¬
derswo). Einen besondern Dämon dieses Namens
wollte man sonst in dem attischen Ephebeneide
finden. Jetzt ist das Komma zwischen und
’Ev. gestrichen. Der Name kommt von ’Ewc6, der
Personisication des Kriegsgetümmels.
Enyo s. Bellona, Gürgo it. Rb ea Kybele.
Eordaia, ’EoqScclcc, od. Eorclia, ’EoqSlk, eine
von den illyrischen Eordi bewohnte Landschaft des
südlichen Makedoniens am Bcrmiosgebirge nnd
Haliakmonflnß, durch welche die Egnatische Straße
ging, mit den Städten Kelle, Arnissa, Phiska nnd
Galadrai. Hdt. 7, 185. Thue. 2, 99. Pol. 18,
16,3.34, 12,8. Liv. 31, 39f. 33, 8. 42,53. 45,30.
Eos, ’Hcög, Aurora, die Göttin der Morgen¬
röthe, Tochter des Hyperion und der Theia,
Schwester des Helios mtb der Selene. Hesiod.
theog. 371. Der Name r]toq, aiol. avag, kommt
von arjfii, uveo, wehen, weil mit dem Anfange
des Frührvths gewöhnlich Windhauch verbunden
ist; fv kommt Aurora von aura. Die rosenfingrige
(poöodaxzvZog, „von den fünf blaßrothen, perpen-
dicnlär am Horizonte aufsteigenden Lichtstreisen,
die man in Kleinasien und Griechenland ^über¬
haupt im Süden) vor dem Aufgange der Sonne
wahrnimmt", Ameis zu Horn. Od. 2, 1.), hell¬
glänzende Göttin imSafrangewande (hqok6ti£7i1os,
vgl. Verg. A. 7, 26. Aurora in roseis fulgebat
lutea bigis) erhebt sich des Morgens in aller
Frühe von ihrem Lager aus dem Okeauos und
bringt, indem sie mit ihrem Gespann weißer und
röthlicher Rosse ihrem Bruder Helios voran an
den Himmel fährt, den Menschen und Göttern
das Licht des Tages. So ist sie bei Homer die
Göttin des Tagesaufgangs, des Tageslichts im
Allgemeinen, aber nicht die Göttin der Tages¬
dauer; erst bei deu Tragikern wird sie der He-
mera gleich, welche bei Hesiod, noch von Eos
verschieden, eine Tochter der Nyx und des Erebos
ist (theog. 124. vgl. 748.). Die Göttin des Früh-
roths, welche noch beim Flimmern der Sterne mit
Windeshauch sich hebt, gebar dem Sternenmann
Astraios die Winde Argestes, Zephyros, Boreas
und Notos, sowie den Heosphoros und die übrigen
Sterne (Hesiod. theog. 378); wie die hinwegraf¬
fenden Sturmesgöttinnen, die Harpyien, entführt
sie Meufchen, jedoch nur, um ihrer Liebe sich zu
erfreuen, so den Tithon os, deu Sohn des troj.
Königs Laomedon. Zeus gewährte ihr für den¬
selben ewiges Lebsn. Allein sie hatte nicht um
ewige Jugend für denselben gebeten; daher trock¬
neten seine Glieder aus und es schwand seine
Stimme. Sie verschloß ihn daher in ein Gemach
(hymn. in Ven. 3, 219—238.) oder verwandelte
ihn in eine Cikade. Die Vergänglichkeit der Schön¬
heit der Eos wird auf den grau gewordenen
Gatten übertragen. Sie gebar dem Tithonos den
Emathion uud'Memuou (Hesiod. theog. 984.),
den König der Aithiopen, welcher vor Troja kämpft
und von Achilleus erlegt wird. Auch den Orion
entführt sie, den Kleitos, den Sohn des Man-
tios (Od. 5, 121. 15, 250.), und von dem Gipfel
des Hymettos in Attika den Kephalos, den
Gatten der Prokris. Ov. met. 7, 700. Einen Cul¬
tus hatte Eos nicht. Dargestellt wird sie entweder
aus dem Wagen, in prächtiger Gestalt, oder als
Führeriu der Sonnenrosse, eine Fackel in der Hand.
— Bei den lat. Dichtern ist Aurora ganz gleich
mit Eos.
’ExayysXia hieß in Athen die in der Volks¬
versammlung ausgesprochene, bisweilen selbst eid¬
lich bekräftigte Erklärung, eine Criminalklage gegen
Jemanden anstellen zu wollen (So-AiuaGLuy zivi
snayytlleiv), besonders gegen Redner unb Staats¬
männer, die vor bem Volke austreten wollten,
gerichtet, um im Vorwege bas in sie gesetzte Ver¬
trauen zu schwächen.
’Ejiayojyri hieß 1) ber magische Bannspruch,
womit man namentlich bie unterirdischen Götter
zum Beistände der Menschen oder böse Geister
zum Schrecken eines andern heraufbeschwor, oft
verbunden mit snco8ri\ — 2) in der Logik und
Rhetorik die Jndnction, der Beweis aus der Er¬
fahrung, vom Einzelnen zum Allgemeinen auf¬
steigend, im Gegensatze des eigentlichen Syllogismos.
Epakria s. Attika^ 6. 17.
Epakten, fnay.xai! (rjUEQcu.), die Ueberschuß-
tage, die durch die Zusammenstellung zweier un¬
gleicher Zeiträume entstehen, namentlich die (11
an der Zahl), welche das Sonnenjahr vor dem
Mondjahre voraus hat.
Epameinondas, 'EnufitivcovSag, boiotisch ’Enu-
fuv., der Thebauer, Sohn des Polymnis, aus
einer edlen, aber unvermögenden Familie, war
um 418 v. C. geboren. Bis zu seinem 40. Jahre
verwandte er sein Leben auf körperliche und gei¬
stige Ausbildung, besonders hatte auf ihn die
Lehre nnd der Umgang des Pythagoreers Lysis
Einfluß, der in seinem Hause eine Freistätte ge¬
funden harte. Flut. mus. 31. Cic. de or. 3, 34.
Paus. 9, 13, 1. Nep. Epam. 2. Die politische
Richtung der damaligen Pythagoreer bewahrte ihn
indeß davor, sich einem beschaulichen Philosophen¬
leben hinzugeben. Seine gymnastischen Uebungen
hatten kriegerische Tüchtigkeit zum bestimmten
Ziel, und neben Philosophie, Musik und einer
strengen Tugendübung, die sich in Entsagung des
Sinnenreizes, Verschmähung des Reichthums und
aller Weichlichkeit, Selbstverleugnung und Beschei¬
denheit äußerte, war doch Thätigkeit und Auf¬
opferung für Vaterland und Mitbürger die höchste
Idee feines Lebens. Gerade aber weil ihm viel¬
leicht unter allen Griechen die hohe Aufgabe einer
Republik zum klarsten Bewußtsein gekommen war,
hielt er sich fern von politischen Parteiungen, ob-