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des Papstes zur Absetzung des letzten Merowingerkönigs und zur Er¬
hebung ptppins zum König der Franken erholte.
vorzüglich suchte der eifrige Bischof die Verehrung der Apostel des
Frankenlandes, des Hl. Kilian und seiner Genossen, zu befördern. An dem
©rte, wo das Blut der Glaubensboten die Erde getränkt hatte, erbaute
er seine bischöfliche Hauptkirche, die den Zlamen Saloatorhaus erhielt.
Mit dem Dom verband er ein Kloster. Nachdem der Bau vollendet war,
wurde das Kloster mit Geistlichen besetzt, welche teils die gottesdienst¬
lichen Verrichtungen in der Stiftskirche, teils die Unterweisung der fugend,
teils die Seelsorge in der Stadt und auf dem Lande zu erfüllen hatten!
viele von vornehmem Geschlechte haben sich damals in dieses Kloster be¬
geben und viel Gut mitgebracht. Die Zahl der Domherren belief sich bald
auf fünfzig.
3n die gänzlich hergestellte Domkirche wurde die Übersetzung der
Hl. Gebeine St. Kilians und seiner Gefährten vorgenommen. Sie wurden
mit großem Gepränge in die Gruft getragen und dort in ein zubereitetes
Grabmal gelegt. Dies geschah im Jahre 752.
Jenseits des Mains erbaute Burkard eine andere Stiftskirche und
ein Kloster, dem Hl. Andreas geweiht. Neben den beiden Klöstern in
Würzburg bestanden im Frankenlande zu Zeiten des ersten Bischofs noch
folgende Klöster:
Neustadt am Main, unterhalb Lohr, in welchem St. Burkard vor
seiner weihe zum Bischof Abt gewesen,
2. die propstei zu 11. L. Fr. auf dem Schloßberge,
3. Hohenburg oder Homburg am Main, ein Schloß auf einem felsigen
Berge, das Herzog Karlmann dem Hl. Burkard geschenkt hatte.
Die Mönche hatten neben ihrer priesterlichen Tätigkeit vor allem
auch den Unterricht in den Klosterschulen zu erteilen.
Der heilige Bischof stand seinem Bistum zwölf Jahre mit Treue und
(Eifer vor, endlich fing er an, die Schwäche des Alters zu fühlen, und sehnte
sich nach Ruhe. (Er wollte nach dem Beispiele seines Lehrmeisters, des
HI. Bonifazius, die Last der bischöflichen ZPiirde niederlegen und die Zeit
feines übrigen Lebens in stiller Einsamkeit und Ruhe zubringen. Mit
königlicher und erzbischöflicher Bewilligung trat er das Bistum an Me-
gingaud, den Abt des Klosters Neustadt, ab und reiste mit sechs aus dem
Andreaskloster mitgenommenen Ordensbrüdern von Würzburg zu Wasser
nach dem Kloster Homburg (753).
(Er lebte zu Homburg nicht mehr lange. Bald verfiel er in eine ge¬
fährliche Krankheit und starb am 2. Februar 754. Sein Leichnam wurde
nach Würzburg geführt und dort in der Gruft des heiligen Kilian bei¬
gesetzt.
Die Burkarduskirche in Würzburg und das Standbild des Bischofs
auf dem Hochaltare der Hofkirche erhalten die (Erinnerung an den ersten
Kirchenfürsten des Mainlandes.