des zurückwiesen. Zn der übrigen Stadt war das Handgemenge
ebenso mörderisch und zog sich noch einige Zeit hin, bis alles,
was sich an Preußen dort fand, tot oder gefangen oder auf
der Flucht war. Man schlug sich bis in das Innere der Häuser,
wohin unsere Soldaten die preußischen Jäger verfolgten, in
die Zimmer, ja bis auf die Dächer. Mehrere Einwohner wur¬
den während des Kampfes getötet. Hus der Zahl der Toten
hebe ich besonders einen sehr achtbaren Mann hervor, den
Pfarrer der Burgkirche, Stoltervoot, dessen Verlust Gegen¬
stand allgemeinen Schmerzes war: ein junger, interessanter
Mann, der inmitten seiner Familie getötet wurde, und außer
ihm viele andere. In unserer Nachbarschaft sogar zählte man
nicht weniger als drei auf solche IDeife Getötete. Mehrere
Kugeln durchschlugen die Fenster des Saales, wo der versam¬
melte Senat mit Standhaftigkeit den Ausgang des Kampfes er¬
wartete, und eine derselben siel zu den Füßen des Herrn R. nieder,
nachdem sie die Mauer getroffen hatte. Welcher Art war feine
und seiner Amtsgenossen Lage, die von allem, was ihnen das
Liebste war, getrennt waren, ohne zu wissen, was in ihren
Häusern geschah, und auf ihrem Posten festgehalten wurden
durch die Stimme der Pflicht und ihre Hingabe an die Vater¬
stadt!
Als das Feuer in der Stadt aufgehört hatte und die Fran¬
zosen Herren derselben geworden waren, was gegen 3 Uhr
der Fall war, glaubten sich die Einwohner sicher vor jeder
Gefahr und beglückwünschten sich, durch die Truppen einer
Schuhmacht in solcher Weise befreit worden zu sein. Dieses
Gefühl wurde allgemein geteilt. Aber wie grausam wurde es
getäuscht! Gerade in diesem Augenblicke begann in allen
Teilen der unglücklichen Stadt ein Plündern und Morden,
das bald die allzu voreilige Zuversicht in Bestürzung und Ver¬
zweiflung wandelte. Ich teilte durchaus nicht die Einbildung
meiner Wirte. Ich bin selbst lange genug Soldat gewesen, um
zu wissen, welches traurige Los einer mit Sturm genommenen
Stadt vorbehalten ist. Eine ganz in Tränen aufgelöste benach¬
barte Familie, welche mit Doppelfchlägen an die Tür unseres
Hauses klopfte, um sich zu uns zu flüchten gleich im ersten
Augenblick, belehrte uns genug, auf welche Behandlung die
anderen sich gefaßt zu machen hatten. Abgesehen von dem
Schaden, der für das Haus daraus hervorgehen konnte, wenn
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