Full text: Der schwarze Herzog (7)

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Doch grämte er sich darüber nicht, denn sein Herz hing 
nicht an irdischem Gut. — 
Herzog Friedrich Wilhelm aber ist bis auf den heutigen 
Tag unvergessen in deutschen Landen und ganz besonders 
unvergessen in seiner Heimat. Zahlreich sind die Denkmäler, 
welche zum ewigen Gedächtnis an seinen Heldenzug von 
Böhmen bis zur Nordsee errichtet sind, noch zahlreicher die 
Erinnerungszeichen an ihn im Lande Braunschweig. In 
seiner Hauptstadt verkündet seine und seines Vaters Thaten 
der Obelisk auf dem Monumentsplatze, mit der Inschrift: 
„Sein Ruhm lebt ewig — bauere mit ihm sein Stamm 
— dem Vaterlande znm Segen —vor dem herzoglichen 
Residenzschlosse am Bohlwege erhebt sich sein herrliches 
Reiterstandbild, von Hähnels Meisterhand modelliert und 
von Howaldt in Kupfer getrieben. Wohl in keinem Hanse 
im ganzen braunschweiger Lande fehlt das Bild des schwarzen 
Herzogs, fei es als Wandschmuck in den Zimmern, sei es 
als Verzierung aus Pfeifenköpfen, Tabaksdosen, Tassen und 
Tellern. So lebt sein Name fort und fort bis auf den 
heutigen Tag; ja auch unsere Kinder und Kiudeskinder 
werden noch mit derselben Liebe und Verehrung von ihm 
sprechen, wie es schon unsere Väter und Großväter vor uns 
gethan. Der Fremde aber, welcher Braunschweig besucht, 
versäumt es nicht, eine Stunde weihevollen Gedenkens in 
der Gruft unter dem Dome zu verleben, zwischen den 
Särgen der toten Welsensürsten, aus welche das Dichter.-, 
wort paßt: 
„ Wenn der Leib in Staub zerfallen, 
Lebt der große Name noch!"
	        
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