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Doch grämte er sich darüber nicht, denn sein Herz hing
nicht an irdischem Gut. —
Herzog Friedrich Wilhelm aber ist bis auf den heutigen
Tag unvergessen in deutschen Landen und ganz besonders
unvergessen in seiner Heimat. Zahlreich sind die Denkmäler,
welche zum ewigen Gedächtnis an seinen Heldenzug von
Böhmen bis zur Nordsee errichtet sind, noch zahlreicher die
Erinnerungszeichen an ihn im Lande Braunschweig. In
seiner Hauptstadt verkündet seine und seines Vaters Thaten
der Obelisk auf dem Monumentsplatze, mit der Inschrift:
„Sein Ruhm lebt ewig — bauere mit ihm sein Stamm
— dem Vaterlande znm Segen —vor dem herzoglichen
Residenzschlosse am Bohlwege erhebt sich sein herrliches
Reiterstandbild, von Hähnels Meisterhand modelliert und
von Howaldt in Kupfer getrieben. Wohl in keinem Hanse
im ganzen braunschweiger Lande fehlt das Bild des schwarzen
Herzogs, fei es als Wandschmuck in den Zimmern, sei es
als Verzierung aus Pfeifenköpfen, Tabaksdosen, Tassen und
Tellern. So lebt sein Name fort und fort bis auf den
heutigen Tag; ja auch unsere Kinder und Kiudeskinder
werden noch mit derselben Liebe und Verehrung von ihm
sprechen, wie es schon unsere Väter und Großväter vor uns
gethan. Der Fremde aber, welcher Braunschweig besucht,
versäumt es nicht, eine Stunde weihevollen Gedenkens in
der Gruft unter dem Dome zu verleben, zwischen den
Särgen der toten Welsensürsten, aus welche das Dichter.-,
wort paßt:
„ Wenn der Leib in Staub zerfallen,
Lebt der große Name noch!"