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Auf den katalaunischen Feldern, unweit Troyes, zwischen dieser Stadt
(Seine) und CHLlons (Marne) kam es zu einem heftigen Kampfe, der 451
Zwar keinen entscheidenden Sieg ergab, aber doch Attila zum Rückzüge
bewog (Sage von dem Kampfe der Geister der Erschlagenen). Der Weft-
gotenkönig Theodorich war gefallen; sein Sohn Thorismuud entflammte
seine Krieger, den König zu rächen. Attila machte einen Einsall in Italien;
die Bewohner einiger Städte flohen vor ihm auf die Inseln. Doch ver¬
zichtete er darauf, Rom anzugreifen. Auf dem Rückzüge starb er plötzlich. 453
Die Deutschen (Ostgoten, Gepiden) fielen nun von dem Hunnenreiche ab;
dieses löste sich auf. Aetius aber, der Retter, wurde durch Kaiser Va-
lentinian III. ermordet.
Odovakar. Ein Führer germanischer Söldner in römischen Diensten
gelangte zu großer Macht. Er zwang die Italiener, einen Teil ihrer Äcker
an die Germanen abzutreten, und siedelte diese darauf au. Seine Krieger
riefen ihn nun zu ihrem Könige aus. Er entriß den Römern Pavia, be- 476
siegte den Kaiser Romnlns Auguftulus und zwang ihn, gegen ein Jahr¬
gehalt die Krone niederzulegen. Aus einer Villa des Lnenllus an: Golfe
von Neapel lebte der letzte römische Kaiser als Privatmann.
Theodorich der Große, König der Oftgoten. Unter den Ost¬
goten erstand ein junger kräftiger König mit dem Streben, seinem Volke
dauernde Sitze zu erwerben. Da beredete ihn der oströmische Kaiser Zeno,
den Odovakar aus Italien zu vertreiben. Theodorich besiegte diesen am 489
Jsonzo bei Verona wie an der Abba und belagerte ihn in Ravenna Odo¬
vakar übergab bitrch einen Vertrag sich unb Ravenna, erhielt aber bas
Versprechen ber Freiheit unb königlicher Ehre. Balb baraus aber ließ
ihn Theoborich bei einem Mahle nieberstoßen. Dieser grünbete nun bas
oströmische Reich in Italien. Sein Bestreben ging bahin, Germanen unb
Römer zu versöhnen unb zu verschmelzen. Er ließ bie Römer in ihrem
Rechte bestehen und schonte sie im Besitze ihrer Äcker. Die Goten verteilte er
als Krieger burch bas ganze Lanb. Er selbst nahm bie Stellung eines
Alleinherrschers nach Art ber Imperatoren ein, aber er zeigte sich milbe
unb gerecht. Obgleich Arianer, bewies er sich auch gegen bie katholische
Kirche ^ bulbstim. Aber ber römische Abel, ber in betn Arianismus
Setzerei sah, würbe bei Theoborich verbächtigt, er habe sich mit bem griechi¬
schen Kaiser in verräterische Verbinbung eingelassen. Das veranlaßte
Theoborich zu harten Maßregeln, ja zur Hinrichtung angesehener Männer.
Theoborich suchte sein Reich zum Mittelpunkte ber germanischen Mächte
zu machen, an bas sie sich anlehnten, ohne gerabe von ihm abhängig zu
werben. Das gute Verhältnis suchte er burch Verschwägerungen anzu¬
bahnen ober zu befestigen. Doch gelang bie Verschmelzung ber Germanen
unb Römer noch nicht; ber katholische Klerus blieb unversöhnlich gegen
bie Ketzer, bie Wehrkraft ber Germanen nahm ab, hier unb bort trat eine