Full text: Bis zum Interregnum (Teil 1)

Land und Volk der alten Gernranen. 
a) Älteste Wohnsitze. Wir Deutschen stammen von ben Ger¬ 
manen ab, aber wir stnb nicht ihre einzigen Nachkommen, auch 
in ben Abern ber Bewohner ber Norb- unb Ostseelänber sließt 
germanisches Blut. Die Germanen, bic zur Zeit Christi uuser 
jetziges Deutschlanb bewohnten, sahen sich als Urbewohner bes 
Lanbes an, ein Zeichen, baß sie längst bar in heimisch waren, 
nnb boch waren sie nur Eingewanberte. Ihre Heimat sucht man 
in ben subrussischen Steppen am Dniepr uub Dniestr. Dort bil- 
beten sie — so nimmt man an — einen Teil einer großen Völker¬ 
familie, bic man als Jnbo germanen bezeichnet. Diese hatten 
einerlei Sprache, führten ein Hirten- unb Wauberleben, kannten 
aber auch schon bie Ansänge bes Ackerbaus. 
Aus ber gemeinsamen iubogermanischen Heimat wanberten 
in grauer Vorzeit bte einzelnen Völker aus. Die Arier nnb Ar¬ 
menier wanbten sich ostwärts bem Jnbischen Ozean unb bem 
Persischen Gols zu. Die Griechenvölker uub Italiker suchten bie 
Gestabe bes Mittelmeers auf. Die Kelten zogen westwärts, be¬ 
völkerten Mitteleuropa unb brangeit bis ins heutige Frankreich 
unb nach ben Britannischen Inseln vor. Auch bie Germanen 
suchten neue Wohnsitze auf, wanberten nach Norben unb befiebelten 
bie Sän ber an bet Ost- unb Norbsee, besetzten bie jütische Halb¬ 
insel, bie bänischen Inseln unb ben {üblichen Teil von Skanbinavien. 
Nach langen Hin- unb Herzügen unb Rückwauberuugeu von ben 
Jnsellänbern nach bem Festlanb ßilbeteit sich bret Gruppeu: 1. bte 
Norbgermauen in Skanbinavien unb Dänemark, 2. bie 
©üb - ober West germanen zwischen Norbsee unb Obergcgenb, 
zu beiten z. B. bie späteren Franken, Thüringer, Alamannen, 
Angeln, Friesen nnb Sachsen gehörten, nnb 3. bie Ost- 
ger malten in ber Ober- nnb Weichselgegenb, von wo sie sich 
wieber rückwärts ber Donau unb bem Schwarzen Meere zu- 
wanbten: zu ihnen gehörten Burgunber, Basteruen, Goten, Wan¬ 
dalen, Rugier, Heruler. Unter ben Westgermanen zwischen Ober 
Pätzold, Lehrbuch der Geschichte. I. Teil. 1
	        
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