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zur Naumburgk, auffm nauenjarsmarckt, I thunne herunge her Andreas Pflugk ampt- 
man zu Fryburgk, auffm nauenjharsmarckt (. . . ide tonne umb 5 fl. geschlagen, 
thut 20 fl.) . . . 
(Cod. dipl. Sax. reg. II, X. S. 247. — Hdschr. H. St. A. Dresden loc. 8942 Haußhaltungs- 
sachen des Paulinerclosters zu L. 1541. fol. 54.) 
3. Von der Seelsorgertätigkeit der Dominikaner. 
a) In einem Bittbriefe an Herzog Georg 
(den ferneren Besitz ihrer Ziegelscheune und des Predlgerholzes betr.) sagen sie, daß sie 
„in eyn ewigen gottsdynste tzn tage und nacht mit syngen lesen unb andern gotts- 
dynsten, beichthören predigen nach ordennnge der gantzen gemeynen Heyligen christ¬ 
lichen kyrchen willig ergeben, unangesehen ob wyr keyne gewysse vorsehunge vor solche 
arbeit wie andere styffte gehabt und uns also des armen pettelwercks lassen genügen, 
domitt sie und wyr nicht alleine in der, stadt Leiptzk, sondernn auch in andern 
umbligenden stedten flecken und dörffern das wort gotes zu predigen und der 
feien seligfeit vorursachet." 
(Cod. dipl. Sax. reg. II, X. Nr. 305.) 
(In einzelnen dieser umliegenden Städte besaßen die Dominikaner Terminierhäuser, 
von terminieren — bettelnd umherziehen. Sie hießen deshalb auch „Terminiern". Diese 
Häuser bildeten den Sammelplatz aller erbettelten oder sonst ihnen zugedachten Gaben, meist 
auch den Wohnort des betr. „Terminierers" selbst.) 
b) Die Dominikaner erhalten ein Terminierhaus in Griiseuhainichen. 1402. 
„Wir . . . burgermeister . . . rathlewthe und darzcu unßer gemeyn bnrger 
der stadt zcn dem Hayn 2) thun knndt —, das wir — dem erlichenn closter sant 
Pauls Predigerordens zcu Leiptzgk den hoffe und die wanunge, die inn unßer stadt 
die terminer von Leiptzgk maniche jar besesßen haben, gott zcu einem ewigen lobe, 
allen gottesheiligen zcu eren und zcu einem ewigen gedechtnis vor dy, die in unßer 
stadt zcu ßelen worden sindt2) und zcu einem ewigen ßelegeredt3) vor dy, die da 
nach inn unser stadt an dem leben sindt und Hirnach zcu ßelen werden mußenn4), 
frei und ledigk gheben und gegeben haben den vorgnanten hoff und wonunge von 
allem rechtem und gewonheittem, da ander unser burger von rechtß wegen zcu 
pflichtig sindt. usw. . . . gegeben nach Christi gebürte Viertzenhundert jar an 
dem andernn jare an sant Lucien tage." 
(Cod. dipl. Sax. reg. II, X. Nr. 220.) 
i) — Gräfenhainichen. 2) = gestorben sind, 3) Seelengedächtnis. 4) sterben müssen. 
c) Mehrere Städte suchen vergeblich von den Termineien der Dominikaner sich zu befreien. 1459. 
„Friderich von gots gnaden hertzog zcn Sachsßen usw. Bürgermeister, rete, 
richtet und gantzen gemeynen unßer stete Aldenburgk, Törgaw, Grymme, Jleburg *), 
Deltzsch 2), Greuenheinchen 3), Borne und Prettin. Lieben getrewen. Die wirdigen 
gotsorchtigen und innigen bruder Prior und gantze convent des predigerclosters zcu 
sant Panel in unßer stadt Leiptzk gelegen . . . haben uns fürbracht und zcu er¬ 
kennen geben, wie sie bei euch terminershewßer, darinne sich zcu enhalten 4) und 
das heilige almoße von dem cristenfolcke zcu irer narung zcu bitten, gote dem al° 
mechtigen inneglich dabey zcu dienen, ligende und lange zeitt .... frei und un¬ 
beschwert an alle ufffatzunge geschoss5) wachen 6) diensten und andern gerugelichen 7) 
J) Eilenburg. 2) Delitzsch. 3) Gräfenhainichen. 4) aufzuhalten. 5) Steuern. 6) städtische 
Wachdienste. 7) ruhig.
	        
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