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Guatimozin, und Kortez mußte daher vorsichtig zu Werke 
gehen. 
Erst zimmerte er sich eine Flotte, um den See beherrschen zu 
können; dann schritt er zum Kampfe. Der Erfolg war abermals 
ein unglücklicher. Die Spanier fanden in der Stadt einen so leb¬ 
haften Widerstand, daß sie sich zurückziehen mußten. Der Damm 
kam wieder in die Hände der Mexikaner, unter den Spaniern ent¬ 
stand dadurch Verwirrung, und es erfolgten abermals Scenen, wie 
in der Nacht der Trauer. 
Dieser Tag war für die Mexikaner der letzte glückliche. Von 
nun an beschränkte sich Kortez darauf, die Stadt auszuhungern und 
zu gelegenen Zeiten ein Viertel nach dem andern einzunehmen. 
Der Plan gelang. Guatimozin fiel auf seiner Flucht den Spaniern 
in die Hände; bald darauf ergab sich der letzte Theil von Mexiko. 
Die Kämpfe, die jetzt noch folgten, waren vereinzelte; das Reich 
hatte mit seinem Kaiser und mit seiner Hauptstadt den Mittelpunkt 
verloren; ein Bezirk nach dem andern mußte sich unterwerfen. 
Das Schicksal der Bewohner wurde ein furchtbares. Zn der 
unersättlichen Habsucht der Spanier, die nicht Gold genug bekommen 
konnten, gesellte sich das Streben ihres Führers, den spanischen 
Hof durch die reichsten Geschenke sich geneigt zu erhalten, unfc so 
mußten denn die armen Indianer in den Bergwerken unaufhörlich 
arbeiten und Mühseligkeiten erdulden, denen Hunderttausende er¬ 
lagen. Dennoch sicherte Kortez die Gunst des Hofes sich nicht; er 
mußte die Kränkung erleben, daß man ihm nur die Kriegführung 
ließ, die Regierung und Verwaltung hingegen einem neuerrichteten 
Gerichtshof von Neuspanien und einem Vicekönig übertrug. Ver¬ 
gebens suchte er in Spanien um eine Aenderung dieser kränkenden 
Verfügung nach. Nach laugen unfruchtbaren Verhandlungen ließ 
sich Karl V. endlich bewegen, die treuen Dienste seines Generals 
dadurch zu belohnen, daß er ihm das Thal Guaxara senkte. 
Von Kummer gebeugt, starb Kortez fern vom Schauplätze feiner 
Thaten auf seinem Landgute bei Sevilla am 2. Dezember 1547. 
Maximilian i.*) 
(1493-1519.) 
Nach dem Tode Kaiser Friedrichs III. bestieg dessen Sohn 
Maximilian, der in den letzten Jahren bereits die Seele der 
Geschäfte gewesen war, den erledigten Thron. Alles sreute sich der 
Erhebung dieses Mannes, der durch Leutseligkeit und ritterlichen 
Sinn eben so die Liebe des Volks gewonnen hatte, wie seine höhere 
Bildung und seine Vertrautheit mit den Staatsgeschäften und mit 
dem Kriegswesen ihn als den geeignetsten Herrscher erscheinen ließen. 
*) Nach mehreren Schriftstellern.
	        
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