Full text: Von der germanischen Urzeit bis zum Ausgange der Regierung Friedrichs des Großen (Teil 1)

Mittelalter. 
eos nihil est, neque longius anno 
remanere uno in loco colendi 
causa licet. Neque multum fru- 
mento, sed maximam partem 
lacte atque pecore vivunt mul- 
tumque sunt in venationibus; 
quae res et cibi genere et coti- 
diana exercitatione et libertate 
vitae, cum a pueris nullo officio 
aut disciplina assuefacti nihil 
omnino contra voluntatem fa- 
ciant, et vires alit et immani cor- 
porum magnitudine homines effi- 
cit. Atque in eam se consuetu- 
dinem adduxerunt, ut locis frigi- 
dissimis neque vestitus praeter 
pelles haberent quicquam, qua- 
rum propter exiguitatem magna 
est corporis pars aperta, et lava- 
rentur in fluminibus. 
Mercatoribus est aditus magis 
eo, ut, quae bello ceperint, qui- 
bus vendant, habeant, quam quo 
ullam rem ad se importari desi- 
derent. Quin etiam iumentis, 
quibus maxime Galli delectantur 
quaeque impenso parant pretio, 
Germani importatis non utuntur, 
sed, quae sunt apud eos nata, 
parva atque deformia, haec coti- 
diana exercitat:one, summi ut 
sint laboris, efficiunt. Equestri- 
bus proeliis saepe ex equis desi- 
liunt ac pedibus proeHantur, 
equosque eodem remanere vesti- 
gio assuefecerunt, ad quos se 
celeriter, cum usus est, recipiunt; 
neque eorum moribus turpius 
quicquam aut inertius habetur 
Besonderes und abgeteiltes Feld¬ 
eigentum gibt es bei ihnen nicht, 
auch darf man nicht länger als ein 
Jahr an einem Ort seines Anbaues 
wegen bleiben. Ihre Nahrung sind 
Feldfrüchte, größtenteils aber Milch 
und Fleisch von ihrem Vieh; eine 
Hauptbeschäftigung ist die Jagd — 
eine Lebensweise, die sowohl durch 
die Nahrungsmittel, als durch die 
täglichen Leibesübungen und das 
ungebundeneLeben (denn von Kind¬ 
heit an werden sie zu keiner Pflicht 
und Zucht angehalten und handeln 
durchaus nie gegen ihre Neigung) 
ihre Kräfte unterhält und ihren 
Körpern die ungemeine Größe gibt. 
Auch unter ihrem so kalten Him¬ 
melsstriche haben sie sich gewöhnt, 
keine andere Kleidung zu tragen 
als Felle, wegen deren Kürze der 
Körper doch größtenteils unbe¬ 
deckt bleibt; dazu baden sie in 
Flüssen. 
Handelsleuten steht ihr Land 
offen, aber nicht sowohl um etwas 
einzukaufen, als vielmehr um die 
gemachte Kriegsbeute an sie ab¬ 
zusetzen. Nicht einmal ausländische 
Pferde, die man in Gallien so 
gern hat und mit großen Kosten 
anschafft, brauchen die Germanen, 
sondern ihre einheimischen, die, 
obgleich schlecht gebaut und un¬ 
gestaltet, durch tägliche Übungen 
äußerst ausdauernd werden. In 
den Reitergefechten springen sie 
oft vom Pferde und fechten zu 
Fuß. Die Pferde werden ab¬ 
gerichtet, unterdessen nicht von der 
Stelle zu gehen, und erfordern es 
die Umstände, so laufen ihre Reiter 
eilends zu ihnen zurück. Nach
	        
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