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4. Nach seiner Geyesung fuhr Konrad 1148 zu Schiffe nach Akkon und
sammelte in Jerusalem die Reste der deutschen Kreuzfahrer, darunter auch
eine Anzahl Niederdeutsche und Engländer, welche auf dem Seewege hierher
den König Alfons von Portugal bei der Eroberung des noch mohammeda¬
nischen Lissabon unterstützt hatten (1147). Unterdessen war aber auch die
Hauptmasse des französischen Heeres auf ihrem weiteren Marsche größtenteils
dem Hunger und dem türkischen Schwerte erlegen. Mit Ludwig VII., der
Don der pamphylischen Küste aus Antiochia und von dort Jerusalem erreicht
hatte, warf sich jetzt Konrad auf Damaskus. Als auch dies Unternehmen
mit einer Niederlage endete (Verrat Balduins III.), kehrten die beiden Könige
mißmutig 1149 nach dem Abendlande zurück.
III. Abschnitt.
Der Kampf der Hohenstaufen mit dem Papsttum
1152 — 1254 (1268).
1. Ter Aufschwung des Kaisertums 1152—1190
1. Friedrich I. Barbarossa 1152 — 1190.
a) Die Wiederherstellung der kaiserlichen Macht in Deutschland
und Italien 1152-1168.
1. Von dem nunmehr 1152 zum König gewähltenFriedrich (I.) 1152
von Schwaben, dem Neffen Konrads III. und dem Vetter
Heinrichs des Löwen (durch s. Mutter Judith, Schwester Hein¬
richs des Stolzen) erhoffte das welfische Haus die endliche
Regelung feiner Ansprüche, die Kirche die Ordnung der römischen
Verhältnisse. Friedrich aber, ein geborener Herrscher von durch»
dringendemVerstande und durchgreifender Willenskraft, erblickte von
Anfang an in der Erneuerung ber Kaisermacht Karls d. Gr.
das Ziel seines Strebens unb suchte basselbe zu erreichen burch
bie Vereinigung ber Bischöse unb bes Laienabels im Dienste ber
Krone! Insbesondre zog er bie Reichsministerialen heran
zu planmäßiger Bewirtschaftung eines ausgebreiteten Pfalzsystems
in ber fruchtbaren oberrheinischen Tiefebene (Hagenau,Trifels,
Gelnhausen u. a.) in engstem Vereine mit ber bischöflichen Ver¬
waltung.
2. Jubem er aber von vornherein bie bem Königtum im
Wormser Konkorbate verbrieften Rechte ben päpstlichen Ansprüchen
gegenüber behauptete, sicherte er sich mit seiner eigenen Selbst-
stänbigfeit auch bie Herrschaft über bie beutsche Kirche«