Full text: Bilder zum Gebrauche beim Geschichtsunterrichte zunächst in deutschen Taubstummen-Anstalten

Diese Tugendhaftigkeit bewahrte Karl auch als Kaiser bis zu 
seinem Tode. 
2. Karls Kriege mit den Sachsen. 
Im Jahre 768 starb Pipin der Kurze, und Karl wurde König 
des großen Frankenreiches. Die Sachsen fielen wiederholt in das 
fränkische Reich ein, raubten, sengten und plünderten. Die Sachsen 
wohnten an der untern Elbe. Sie waren noch Heiden. Deshalb 
beschloß Karl, sie zu unterwerfen und zum Christentums zu be¬ 
kehren. Er zog mit einem Heere ins Land der Sachsen, besiegte 
sie und zerstörte die Bildsäule ihres Kriegsgottes, die Jrmensäule. 
Die Sachsen versprachen Frieden und wollten das Christentum 
annehmen. Aber kaum war Karl mit seinem Heere abgezogen, 
da erhoben sich die Sachsen wieder; sievertrieben und töteten die 
christlichen Priester und verwüsteten auch das fränkische Reich von 
neuem. Karl unterwarf sie abermals; aber unter ihrem Anführer 
Wittekind empörten sich die Sachsen zum dritten Male. Da ent¬ 
brannte Karls Zorn; znr Strafe ließ er mehrere Empörer hin¬ 
richten und zog mit seinem Heere durch das ganze Land. Da 
bekamen die Sachsen Furcht, sie unterwarfen sich und nahmen den 
christlichen Glauben an. Karl schickte ihnen christliche Priester, 
welche sie unterrichteten uud ihnen die H. Taufe spendeten. Überall 
wurden Kirchen gebaut und die heidnischen Götzen verwüstet. An 
mehrern Stellen wurden Bistümer gegründet und Schulen er¬ 
richtet. 
Außer den Sachsen besiegte und bekehrte Karl auch die Friesen, 
welche nach dem Tobe des H. Bomsatms wieder zum Heidentum 
zurückgekehrt waren. Noch viele cinbere Kriege führte Karl sehr 
siegreich, so daß er sein Reich fast über ganz Europa ausdehnte. 
Im Jahre 800 wurde er Vom Papste zum römischen Kaiser ge¬ 
krönt. 
3. Karls Sorge für sein Volk. 
Die Bildung bes Volkes lag dem großen Kaiser besonders ant 
Herzen. Damals konnten nur wenige Menschen schreiben. Selbst 
Karl lernte es erst im späten Mannesalter. Er ließ viele gelehrte 
Männer an seinen Hos nach Aachen kommen unb empfing auch 
als Kaiser noch Unterricht von ihnen. Wenn er bes Nachts aus 
betn Schlafe aufwachte, so nahm er nicht selten Buch ltttb Tafel 
zur Hand unb übte sich im Schreiben. Dabei war er so fleißig, 
baß er später selbst ein gelehrter Mann warb. 
An seinem Hofe in Aachen grünbete er eine Schule für die 
Kinder seiner Beamten. Eines Tages besuchte er dieselbe und 
hörte dem Unterrichte zu. Da bemerkte er, daß die armen Kinder
	        
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