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17. Der dreißigjährige Krieg.
Nach Luthers Tode brachen heftige Streitigkeiten aus zwischen
den katholischen und evangelischen Fürsten. Viele blutige Kriege
entstanden deshalb. Der längste und schlimmste der Religions¬
kriege war der dreißigjährige Krieg. Er dauerte von 1618
bis 1648.
In dieser langen Zeit wurde unser liebes Vaterland sehr ver¬
wüstet. Tausende von Mentschen fanden in den Schlachten oder
im Elende ihren Tod. Städte und Dörfer wurden in Schutt
und Asche gelegt. Heimatlos und elend irrten die Bewohner
umher. Nirgends war Ruhe, nirgends Sicherheit.
Endlich im Jahre 1648 wurde der westfälische Friede
geschlossen. Deutschland verlor zwei schöne Länder. Elsaß be¬
kamen die Franzosen und Pommern die Schweden. Den
Protestanten wurde freie Ausübung ihrer Religion gestattet.
Wieder ho lung sfr agen.
Wann fand der dreißigjährige Krieg statt? Wie sah es zu dieser
Zeit in Deutschland ans? Wann wurde der Friede geschlossen?
Was verlor Deutschland im westfälischen Frieden?
18. Friedrich Wilhelm, der große Kurfürst.
Der große Kurfürst kam im Jahre 1640 zur Regierung. Der
dreißigjährige Krieg war noch nicht beendigt, sondern dauerte noch
acht Jahre. In dem Kurfürstentum Brandenburg sah es damals
sehr traurig aus. Viele Städte und Dörfer lagen zerstört, und
ihre Einwohner waren zerstreut. Friedrich Wilhelm wollte seinem
Lande aufhelfen. Er ließ Bauern aus andern Ländern nach
Brandenburg kommen und gab feinen Unterthanen Saatfrüchte,
Ackergeräte, Holz, Vieh u. f. w. Unter ihm wurden die Kartoffeln
eingeführt und zuerst in Brandenburg gepflanzt. Cr ließ Straßen
anlegen und Brücken bauen und that besonders viel für die Schule.
Mit kräftiger Hand schützte der große Kurfürst das Land
gegen seine Feinde. Während er noch am Rheine gegen die
übermütigen Franzosen kämpfte, fielen die Schweden in
das Kurfürstentum ein und verwüsteten alles. Rasch kam der
Kurfürst vom Rheine nach Brandenburg und sammelte ein Heer.
Bei Fe hrb ellin erreichte er am 18. Juni 1675 die Schweden
und schlug sie vollständig, so daß sie eiligst abzogen.