Full text: Die deutsche Urzeit (Teil 1)

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Kreis der Mittelmeerslaaten traten die mittel- und nordeuropäischen Völker, 
die Anwohner der Ost- und Nordsee hinzu, zu der alten Welt eine neue, die 
fortan durch jene bestimmt ward und sie mit bestimmte." (Mommsen III, 
282/3.) 
Ir) Die völkergruzipen um die Mitte -es Jahrhunderts 
v. Chr. in Mittel-, west- und Lüdwesteuroxa. 
Germanen Kelten Romanen, 
noch frei. unter römischer Herrschaft, 
Beginn des Prozesses der Romanisierung. 
§ (i. pit Ailßkdelung der iMgmtiitnrit. 
(W. Arnold, Ansiedelungen und Wanderungen deutscher Stämme. — Ders., Urzeit.— 
A. Meitzen, Siedelung und Agrarwesen der Westgermanen und Ostgermanen, der 
Kelten, Römer, Finnen und Slawen. — K. Lamprecht, Deutsche Geschichte I. — 
Derselbe, Deutsche Wirtschaftsgeschichte im Mittelalter. — Waitz, Deutsche Ver¬ 
fassungsgeschichte. — R. Schröder, Lehrbuch der Deutschen Rechtsgeschichte. — 
A. Buchenberger, Agrarwesen und Agrarpolitik. — K. G. Stephani, Der 
älteste deutsche Wohnbau und seine Einrichtung I. — M. Heyne, Das deutsche 
Wohnungswesen. — Das deutsche Nahrnngswesen. — Pfannenschmid, Germanische 
Erntefeste im heidnischen und christlichen Kultus. — Karl Weller, Die Besiedelung 
des Alemannenlandes, Württembergische Vierteljahrshefte für Landesgeschichte. N. F. 
Bd. VII. — Hans Delbrück, Geschichte der Kriegskunst im Rahmen der politischen 
Geschichte II.) 
1. Tic Notwendigkeit der Ansiedelung. Die Auswandernng ist ein 
Mittel, den Volksüberschnß einer Wirtschaftsgemeinschaft zu erhalten, ohne den 
Nahrnngsspielranm ihrer bleibenden Glieder zu kürzen. Aber sie ist nicht 
immer anwendbar. Die Römer geboten den Germanen Halt. Der Nahrnngs¬ 
spielranm des einzelnen ward wieder kleiner; wiederum entstanden Gefühle 
des Mangels und Strebungen, sie zu beseitigen. Der alte Weg war nicht 
mehr gangbar, man mußte einen neuen suchen. Wie, wenn man mehr 
Getreide baute, also bie Menge der Güter vermehrte? Man 
lernte einsehen, daß der Quotient bei größer werdendem Divisor gleichbleibt, 
wenn der Dividend größer wird, daß * = ist, und daher entschloß 
man sich zu dauerndem unb umfassenderem Getreidebau. So führte die 
Notwendigkeit, die steigende Volkszahl zu ernähren, zu einer neuen Wirt¬ 
schaftsform, zum Ackerbau. 
Die Weidewirtschaft blieb bestehen, die Acker wirtschaft 
mußte räumlich und zeitlich ausgedehnt werden. Das war 
nicht möglich ohne Landverteilung und Ansiedelung. 
Diese war naturgemäß auch abhängig von Gestalt und Art des 
Bodens. Schauen wir daher uns zunächst den Urzustand desselben an.
	        
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