Full text: Die Ohnmacht des Reiches und der Aufstieg der Hohenzollern (Teil 6)

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Nur d i e Fortentwicklung der partikularen Ge¬ 
walten selb st konnte die Heilung herbeiführen. 
Wenn ein Partikularstaat nach hergebrachter eigennütziger Politik seine 
Besitzungen soweit zu vermehren, seine Macht soweit auszudehnen ver¬ 
möchte, daß sie die aller übrigen überschattete und zur Anerkennung seiner 
Obergewalt nötigte: dann fiele für ihn partikulare Selbstsucht und natio¬ 
naler Gemeinsinn wieder zusammen, dann würde er von selbst der Ver¬ 
treter der nationalen Gesamtinteressen werden. Für die ganze folgende 
Entwicklung der deutschen Angelegenheiten ist nun der Umstand ent¬ 
scheidend gewesen, daß zur Lösung einer solchen Ausgabe nicht eine 
einzige Dynastie sich erhob, sondern daß nebeneinander zwei Staaten, 
beide in dem alten Kolonistenland des Ostens gegründet, Österreich und 
Preußen, rivalisierend zu einer Machtstellung heranwuchsen, welche ihnen 
den Anspruch auf die Führung der gesamten Nation ermöglichte." (Sybel I, 
9 und 10.) 
Die Geschichte Deutschlands nach 1648 stellt nicht dar, was Deutsch¬ 
land tat, sondern was es litt, was es sich wegen seiner Schwäche gefallen 
lassen mutzte. Daraus ergibt sich, daß wir erst einen Blick auf die Ge¬ 
schichte der nichtdeutschen Länder tun müssen, um dann näher auf die 
Geschichte Brandenburg-Preutzens einzugehen. 
England vom Tode Elisabeths bis zum 
Regierungsantritt der Welfen. 
Julius Hatscheck, Englische Verfassungsgeschichte bis zum Regierungs¬ 
antritt der Königin Viktoria (s. v. Below und Meinecke, Handbuch der mittelalter¬ 
lichen und neueren Geschichte). — Dietrich Schäfer, Weltgeschichte der 
Neuzeit. I. — Mar Immisch, Geschichte des europäischen Staatensystems 
von 1660—1784 (f. v. Below und Meinecke, Handbuch der mittelalterlichen und 
neueren Geschichte). — Darmstaedter, Die Vereinigten Staaten von Nord¬ 
amerika. — Ranke, Englische Geschichte vornehmlich im 17. Jahrhundert. 
W. 14—22. — Richard Schmidt, Allgemeine Staatslehre II, 2. 
1. Herrscher. 
Als Elisabeth 1603 starb, war Irland eben völlig unterworfen worden. 
Ihr Nachfolger, Jakob I., Maria Stuarts Sohn, erbte die drei König¬ 
reiche Schottland, England und Irland; und so entstand mit durch 
den Wechsel der Dynastie (Tudor—Stuart) das Reich Gro߬ 
britannien. 
Die Genealogie des Hauses Stuart ist für die englische, nieder¬ 
ländische und deutsche Geschichte von größter Bedeutung geworden.
	        
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