Da erhoben sich denn die Wenden wieder, unternahmen
sogar Streifzüge über die Elbe nnd zerstörten die gegen sie
errichteten Burgen. Sie verjagten die christlichen Priester
und dienten wieder ihren alten heidnischen Göttern.
Gründung der Nordmark.
Im Jahre 919 bestieg Heinrich, mit dem Beinamen
der Vogelsteller, den deutschen Kaiserthron. Dieser unter¬
warf die übermüthig gewordenen Wenden wieder. Er er¬
oberte im Jahre 925 die Hauptstadt und Feste ihres Landes,
Braunybor (jetzt Brandenburg), und zwang sie zur Zah¬
lung ciues Tributs. Um sie besser im Gehorsam zu halten,
bestimmte Heinrich am Elbflusse einen Strich Landes zn
einer Grenz- oder Markgrasschaft nnd setzte in dieselbe
einen Grenz- oder Markgrafen ein, dem es oblag, die
Wenden in Unterwürfigkeit zu halten (928 n. Christi
Geburt). Aus dieser Markgrasschast, die anfangs den
Namen Nordmark führte, entstand die spätere Mark Bran>
denbnrg und der preußische Staat.
Bis zum Jahre 1133 war die Wurde eines Mark- j
grasen nicht erblich. Der deutsche Kaiser übertrug jedes
Mat bei der Erledigung der Markgrafschaft dieselbe an •
irgend einen Fürsten, der ihm geeignet schien. Die Mark¬
grafen hatten übrigens einen harten Stand gegen die Wenden,
die sich bei jeder Gelegenheit frei zu machen suchten und
gar nicht geneigt waren, das Chrisienthnm, dnrch welches
man ihnen christliche Gesinnung und mildere mitten ein- j;
pflanzen wollte, anzunehmen.
Brandenburg unter den Assaniern. 1133—1320.
Albrecht der ßnr. 1133—1170.
Im Jahre 1133 belehnte der Kaiser Lothar den!
Grafen Albrecht von Ballenstadt, wegen seiner Tapferkeit |j