Volltext: [Teil 3] (Teil 3 = (Für Untertertia))

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die Kiautschoubucht gepachtet und beginnen von ihrer Stadt Tsingtau aus die 
kohlen- und eisenreiche Halbinsel Schantung auszuschließen. (Fig. 8.) Der portu¬ 
giesische Hafen Macao ist zurückgegangen, seit sich der Verkehr in Honkong ver¬ 
dichtet hat. 
Im N. schließt sich an das eigentliche China die Mandschurei an, ein bergiges, 
fruchtbares Gebiet, reich an Viehweiden und von dem fischreichen Amur durch- ' 
flössen sowie von der russisch-sibirischen Eisenbahn durchzogen. Das Gebiet 
südlich des Amur gehört zu China; in seiner Hauptstadt Mukden liegen die chinesi¬ 
schen Kaiser aus dem Hause der Mandschu begraben. Das linke Amurgebiet 
sowie ein großer Küstenstreifen gehört den Russen. Das Hinterland von China 
geht allmählich in das Innerasiatische Hochland über, das die höchsten Gebiete 
unserer Erde enthält, 
4. Innerasien. 
Weit ausgedehnte Hochländer erfüllen dies Gebiet von Hochasien und werden 
durch ostwestlich verlaufende Hochgebirge durchschnitten und begrenzt. Von 
dem Pamir-Plateau, dem „Dach der Welt“, über das trotz seiner Höhe seit uralter 
Zeit Handelsstraßen verlaufen, ziehen sich nach 0. der Himalaja, das Kuenlun- 
gebirge, das „Rückgrat von Asien“, und der Tienschan, d. i. das „Himmelsgebirge“. 
An letzteres schließen sich der Altai, das Sajangebirge und das Jablonoigebirge. 
Nach 0. wird das Innerasiatische Hochland teilweise durch das Chingangebirge 
abgeschlossen. 
Da es nach allen Seiten von Hochgebirgen umschlossen ist, kann Hochasien 
von den Winden keine Feuchtigkeit erhalten. Infolgedessen ist es fast durchweg 
Wüste, und die wenigen Flüsse, die an den Abhängen der Gebirge ihre Wasser 
sammeln, erreichen das Meer nicht. Deshalb ist ein großer I eil des Gebietes mit 
Geröll und Flugsand bedeckt. Der größte der Flüsse ist der Tarim, der in den 
Lop-nor mündet. 
Das Klima ist echt binnenländisch, ausgezeichnet durch starke Gegensätze 
zwischen glühendheißen Sommern und furchtbar strengen Wintern. Immerhin 
ist ein großer Teil Steppengebiet und geeignet für die Zucht von 1 ferden, Schafen 
und Kamelen. In dem westlichen Teile des Hochlandes ist die Heimat des Pferdes 
und des Esels, des Kamels, der Ziege und des Schafes. 
Das Steppen- und Wüstengebiet ist von Mongolen bewohnt, die sich hier 
in der Dürre nur zu einem ärmlichen Hirten- und Nomadenleben entwickeln konnten. 
Das Pamirplateau gilt als die Heimat der Indogermanen, vielleicht auch der 
gesamten Menschheit. 
Den südlichen Teil von Hochasien nimmt das höchste Hochland der Erde 
ein, das rings von Schneegipfeln umgebene Hochland Tibet. Es war bis vor kurzem 
noch ganz unbekannt. Wenige Handelsstraßen durchziehen es, doch schließt 
sich das Volk gegen Ausländer sehr ab. Die Hauptstadt Lasa ist der Sitz eines 
geistlichen Herrschers, des Dalai Lama, der in weltlicher Beziehung von China 
abhängig ist, aber als Oberhaupt sämtlicher Buddhisten gilt. Darum ist Lasa 
ein viel besuchter Wallfahrtsort. 
Den nördlich an Tibet anschließenden Teil bezeichnet man mit dem chine¬ 
sischen Namen Hanhai, d. i. das Trockene Meer. Es gliedert sich der Höhe nach m 
zwei Stufen, das Tarimbecken oder Ostturkestan, wo an den Karawanenstraßen
	        
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