18 Länderkunde von Europa.
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Elf (törneo) münden in den Bottnischen Busen. Die Osthälfte Skandinaviens
bildet ein fluß- und seenreicheS Stufenland.
Unter den zahllosen Seen sind die wichtigsten die der südschwedischen Senke:
der Wener-, Wetter-, und Malarsee. Der größte unter ihnen
ist der Wenersee mit 6DÖCTqkm [so groß' ungefähr 'wie die Rheinpfalz). Durch
den Wener- und Wettersee wird mit Benutzung des Göta-Els eine direkte Wasser-
Verbindung zwischen der Ost- und Nordsee hergestellt. Die südliche Seenplatte
gehört mit Finnland zu den seenreichsten Gebieten Europas.
Skandinavien vereinigt die Natur eines
Küsten- und eines Alpenlandes.
Staatliche Einteilung. In dieser Hinsicht zerfällt Skandinavien, ent-
sprechend seiner Gliederung in ein westliches Hoch- und ein östliches Stufenland,
in zwei Gebiete: daS Königreich Norwegen, das die westliche Hochgebirgslandschaft
umfaßt (etwa % der Halbinsel), und daS Königreich Schweden, welches die öst-
lichen Stufenländer einnimmt (4/7 der Halbinsel). — Beide Länder hatten bis
vor kurzem einen gemeinsamen Herrscher, sind aber jetzt wieder völlig getrennt.
Bevölkerung. Die Schweden und ebenso die Norweger sind germanischen
Stammes. In beiden Reichen bekennt sich die Bevölkerung fast ausschließlich zur
protestantischen (lmherischen) Konfession. — Beachtenswert ist, daß in beiden
Ländern die Volksbildung trotz der vielen in der Landesnatur liegenden Hinder-
nisse auf sehr hoher Stufe steht. Skandinavien ist das am wenigsten bevölkerte
Land Europas.
1. Das Königreich Norwegen.
325000 qkm, 24/6 Mill. Einw. (annähernd so groß wie Preußen, hat aber nicht
einmal die Einwohnerschaft von Groß-Berlin); auf 1 qkm 7.
Lage, Küste und Erwerb. — Lage und Küstengestalt des Landes
weisen die Bevölkerung auf die See, besonders auf Seefischerei, Seehandel und
Seeverkehr hin. Im Mittelalter beunruhigten die Norweger durch Seeräuberei
die europäischen Gestade; sie entdeckten aber auf ihren Seefahrten auch Island,
Grönland und Nordamerika. Hauptausfuhrartikel sind außer den Seefischen noch
Holz, Holzwaren und Papier. Nahezu die Hälfte des Holzes im euro-
päifchen Handelsverkehr stammt aus Skandinavien. Die allmähliche Ausnutzung
der ungeheuren Wasserkräfte (der „weißen Kohle") leitet eine Umwälzung der
ganzen Erwerbsverhältnisse ein.
Siedelungen. Die wichtigste« Siedelungen liegen alle an der Küste.
Kristiania, die Hauptstadt, am Kristianiafjord, 240000 Einw., sehr schön gelegen in
der einzigen fruchtbaren Niederung Norwegens; Universität. — S. vom Eingang des
Sognesjords, des längsten norwegischen Fjords, liegt Bergen, der Hauptfischmarkt und
die zweitgrößte Stadt Norwegens, 80000 Einw. — Drontheim am Drontheimer-
Fjord, 40000 Einw., ist der Ausfuhrplatz der Metallprodukte von Röraas (rörös). —
Hammersest jenseits des 70.^.n. Br. in der Nähe des Nordkaps ist das nördlichste
Städtchen der Erde. Die Sonne geht hier im Sommer dritthalb Monate nicht unter
und im Winter ebenso lange nicht auf. („Das Land der Mitternachtssonne".)