136 Viertes Buch.
Deutschlands Grenze bildet, dann aber tief in das GebirgS--
dreieck einschneidet und, wie die Alpen, nach Nordosten ziehte
Das ist der Jura. Er ist aus verschiedenen Gebirgszügen
zusammengesetzt, aber alle haben dieselbe nordöstliche Richtung
und bestehen aus dem eigenthümlichen Jurakalk.
a) Der Schweizer Jura, vom Genfer See bis in die Gegend
von Basel. Die höchsten Berge bis 5400' (1755 Met.).
b) An das Nordostende des Schweizer Jura schließt sich eine be-
deutende Senke im ganzen Zuge an; dann folgt der Schwäbische
Jura oder die Rauhe Alp, ein Zug kahler Hochplateaus, an dem
Nordwestabfalle von vereinzelt liegenden Kegelbergen begleitet. Größte
Höhe 3000' (975 Met).
c) Weiter nordöstlich schließt sich der Fränkische Landrücken
oder der Fränkische Jura an, eine Platte von etwa 1600' (520 Met.)
Höhe, in wenigen Punkten etwas über 2000' (650 Met.) reichend.
5) Im Nordosten verliert sich der Fränkische Landrücken
in das Fichtelgebirge, das ziemlich in der Mitte Deutsch-
lands liegt. Die höchsten Gipfel, Schneeberg, 3200'
(1040 Met.), und Ochsenkopf, 3100' (1007 Met.). Von
hier aus fließt die Nab nach Süden, die Eger nach Osten,
der Main nach Westen, die Saale nach Norden und, wie man
gewöhnlich sagt, schließen sich auch vier Gebirge an: Frän-
tischer Jura, Böhmer Wald, Elstergebirge, Frankenwald.
6) Von diesen Gebirgen betrachten wir jetzt nur den
Böhmer Wald, der sich vom Fichtelgebirge nach Südosten
zieht und an seinem Südende nicht 20 Meilen von den Alpen
entfernt ist. Im Süden liegen auch die höchsten Gipfel,
wie der Arber, 4500' (1462 Met.). Südwestlich ver¬
zweigt sich der Böhmer Wald in den niedrigeren Bayer-
schen Wald.
7) Zwischen den Alpen einerseits und den unter 4) bis
6) genannten Gebirgen andererseits erstreckt sich nun die
große obere deutsche Hochebene. Man zerlegt sie
sich in drei Abteilungen.
a) Die Schweizer Hoch ebene, zwischen Alpen und Schweizer
Jura, mit vielen Seen besetzt, durchschnittlich 1300' (422 Met.) über
dem Meere, ein fruchtbares, wohl bewässertes Hügelland.
d) Die Hochebene von Ober-Schwaben und Bayern,
zwischen Alpen, Schwäbischem Jura und Donau, im Durchschnitt 1500'
(487 Met). Das Klima ist darum viel rauher, als man es nach der
südlichen Lage erwarten sollte.
c) Die Hochebene der Oberpfalz, zwischen Donau, Böhmer
Wald, Fichtelgebirge und Fränkischem Jura, wellenförmig und bergig,
im Durchschnitt 1300' (422 Met).